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„Unsere Jungsauen bieten optimalen Schutz“

Lesezeit: 4 Minuten

Die Herrensteiner Agrargesellschaft (HAG) impft ihre Stammsauen und die Zuchtläufer konsequent gegen Salmonellen.


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Unser Ziel ist, nur gesunde und leistungsfähige Jungsauen an unsere Kunden auszuliefern. Dazu gehört auch, dass die Tiere optimal vor Salmonelleninfektionen geschützt sind und zudem selbst keine Salmonellen ausscheiden“, bringt es Daniel Budde von der Herrensteiner Agrargesellschaft (HAG) aus Drensteinfurt in NRW auf den Punkt.


Geschäftsführer des familiengeführten Zuchtunternehmens, das pro Jahr etwa 6500 Jungsauen vermarktet, ist sein Schwiegervater Heinrich Budde. Gemeinsam mit Tochter Katharina, Schwiegersohn Daniel, Ehefrau Maria und fünf weiteren Mitarbeitern bewirtschaftet er südlich von Münster einen Basiszuchtbetrieb mit 1300 Stamm-sauen, eigener Aufzucht und Vermarktung der Jungsauen.


Die HAG ist Partnerbetrieb im bundesdeutschen Züchterverbund „German Genetic“. Die Zuchtsauen werden als HAG-Jungsauen“ im gesamten Bundesgebiet vertrieben, der Schwerpunkt liegt allerdings eindeutig in Nordrhein-Westfalen.


Hygiene wird in der Herrensteiner Agrargesellschaft schon seit der Gründung vor 20 Jahren groß geschrieben. Die Stammsauen sind von der Ferkel- und Jungsauenaufzucht räumlich mehrere Hundert Meter getrennt. Alle Tiertransporte erfolgen nur mit eigenen, sorgfältig gereinigten Fahrzeugen.


Strenges Hygienekonzept


Jeder, der in den Stall will, muss einduschen – auch die Mitarbeiter – und die komplette Kleidung wechseln, inklusive Unterwäsche und Strümpfe. An jedem Stallgebäude erfolgt zudem ein Schuhwechsel. Die Köderkisten für die Schadnagerbekämpfung werden wöchentlich kontrolliert. Alle Stallabteile werden konsequent im Rein-Raus belegt sowie gründlich gereinigt und desinfiziert.


Auch der Impfschutz ist umfassend. Die Stammsauen werden regelmäßig gegen PRRS, Parvovirose, Rotlauf, Glässer, Streptokokken und Influenza geimpft. Um den Jungsauen zudem den bestmöglichen Schutz vor Salmonelleninfektionen mit auf den Weg zu geben, hat die HAG vor sechs Jahren damit begonnen, die Zuchtsauen auch gegen Salmonellen zu impfen.


Die Sauen wurden bisher zur Grund-​immunisierung sechs und drei Wochen vor dem Abferkeln mit der Salmonellenvakzine „Salmoporc“ grundimmunisiert. Denn bislang wurde im Bestand nur der Serotyp Salmonella typhimurium nachgewiesen, für den die IDT-Vakzine zugelassen ist. „Jeweils drei Wochen vor dem erwarteten Abferkeltermin erfolgte dann zur Auffrischung eine Boosterimpfung“, beschreibt der betreuende Tierarzt Dr. Heinrich Wilkes das Impfkonzept.


Dank der Impfung werden die Zuchtferkel salmonellenfrei geboren und abgesetzt. „Dennoch kam es immer wieder vor, dass die Antikörpertiter der Jungsauen bei der Auslieferung stark schwankten“, schildert Heinrich Budde das Problem. Untersuchungen im Rahmen eines betriebseigenen Monitorings ergaben, dass sich gegen Ende der Aufzucht trotz niedriger Antikörpertiter bei einzelnen Tieren im Kot Salmonellen nachweisen ließen.


Infektion im Flatdeck?


„Die Tiere müssen im Flatdeck oder in der Jungsauenaufzucht erneut mit Salmonellen in Kontakt gekommen sein“, vermutet Tierarzt Wilkes. Das stellt jedoch ein Risiko für den Abnehmer der Jungsauen dar, der sich aufgrund der niedrigen Salmonellen-Antikörpertiter in falscher Sicherheit wiegt.


Nach intensiver Beratung mit dem Impfstoffhersteller entschieden sich Buddes schließlich, zusätzlich auch die Ferkel gegen Salmonellen zu impfen. Am 14. und am 42. Tag erfolgt eine Schluckimpfung per Drencher. Die dritte Impfung wird dann während der Selektion um den 160. Lebenstag unter die Haut durchgeführt“, erläutert Juniorchefin Katharina Budde das Procedere. Die Stammsauen werden weiter wie bisher geimpft.


Dauerhaft impfen?


Das Impfkonzept funktioniert zuverlässig, hat jedoch seinen Preis. Inklusive Arbeitsaufwand kostet die intensive Salmonellenvorsorge 5 bis 6€ pro Jung-sau. „Das ist es uns jedoch wert, denn so sind wir in der Lage, salmonellengeschützte Jungsauen auszuliefern, die selbst auch keine Salmonellen ausscheiden“, betont Daniel Budde.


Bleibt die Frage, wie lange die Impfung beibehalten werden soll? Besteht die Möglichgkeit, irgendwann wieder auszusteigen, zumindest bei den Ferkeln? „Das intensive Monitoring werden wir auf jeden Fall beibehalten“, stellt Katharina Budde klar. Sollte sich in vier bis fünf Jahren zeigen, dass in den Umgebungsproben keine Salmonellen mehr nachweisbar sind, könnte auf die zweite Ferkelimpfung verzichtet werden.


„Die Auslieferungsimpfung werden wir jedoch beibehalten. Denn wir leben im Münsterland in einer sehr schweinedichten Region. Daher ist es uns wichtig, unseren Jungsauen den bestmöglichen Schutz mit auf den Weg zu geben“, lässt Daniel Budde keine Zweifel aufkommen.

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