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Vier Ultraschallgeräte auf dem Prüfstand

Lesezeit: 8 Minuten

Nach dem Belegen möchte jeder Sauenhalter so bald wie möglich erfahren, ob die Besamung bzw. das Decken erfolgreich war und ob die Sauen wirklich tragend sind. Denn jedes Umrauschen und jeder vermeidbare Leertag kosten bares Geld. Deshalb ist das Interesse an frühen aber zuverlässigen Verfahren zur Trächtigkeitsdiagnose groß. In den letzten Jahren hat der überbetriebliche Scanner-Service einen enormen Zuspruch erfahren. Nach wie vor wollen aber viele Sauenhalter die Trächtigkeitsuntersuchung lieber selbst durchführen. Das liegt zum Teil daran, dass der Scanner-Dienst in weniger schweinedichten Regionen nicht angeboten wird oder die Anfahrtgebühren so hoch sind, dass der Service zu teuer wird. Etliche Betriebsleiter scheuen aber auch das Hygienerisiko, das von den Besuchen des Scanner-Personals ausgeht. Die Geräte sollten handlich und nicht zu schwer sein Sauenhalter, die die Trächtigkeitsuntersuchung in Eigenregie durchführen möchten, benötigen ein Gerät, das erstens zuverlässig arbeitet, d. h. eine sichere Diagnose liefert. Zweitens sollte es handlich und nicht zu schwer sein, damit es problemlos von einer Person bedient werden kann. Und drittens muss das Gerät bezahlbar sein. Grundsätzlich hat man dabei die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Diagnose-Techniken (siehe Kasten auf Seite S 39). Da sind auf der einen Seite die vergleichsweise kostengünstigen Geräte, die nach dem herkömmlichen EcholotVerfahren arbeiten. Daneben gibt es die in der Anwendung etwas gewöhnungsbedürftigen Doppler-Geräte. Die Industrie bietet inzwischen aber auch handliche Bildschirm-Scanner für den Hausgebrauch an, für die man dann allerdings deutlich tiefer in die Tasche greifen muss. Doch wie zuverlässig arbeiten die Geräte? Ab welchem Trächtigkeitstag erlauben sie eine sichere Diagnose? Wie lange dauert eine Untersuchung im Schnitt? Wie gut lassen sich die Geräte handhaben bzw. reinigen? Und wie teuer sind sie? Die DLG wollte es genau wissen und hat deshalb vier Geräte sechs Monate lang von jeweils fünf Betriebsleitern auf Herz und Nieren prüfen lassen. Die Bestandsgrößen der Testbetriebe reichten dabei von 150 bis über 1000 Sauen. In den DLG-Vergleichstest wurden folgende Geräte einbezogen: Zwei HK-Trächtigkeits-Diagnosegeräte der Firma Rheintechnik, einmal mit integriertem Schallkopf zum Preis von 331 E und die 10 E teurere Variante mit externer Spiralkabel-Sonde. Das nach dem Doppler-Prinzip arbeitende Gerät PregTector der Firma Rotech (Preis: 458 E). Und das 5100 E teure Gerät Smart Scan A1 der Firma HRE Agrar-Elektronik. Dieser Scanner hat bereits vor zwei Jahren den DLG-Test bestanden. Der Scanner ermöglicht eine frühe Diagnose Das Ergebnis: Alle geprüften Geräte haben den DLG-Signum Test bestanden. Sie eignen sich zur Trächtigkeitsdiagnose bei Sauen und zeigten im Untersuchungszeitraum keine nachteiligen Wirkungen auf die Sauen oder die Föten. Deutliche Unterschiede bestehen jedoch beim frühest möglichen Diagnosetermin. Der Smart Scan ermöglicht bereits ab dem 22. Tag nach dem Belegen eine sichere Trächtigkeitsdiagnose. Mit dem Rotech-Doppler ist geübten Anwendern dagegen ab dem 26. Trächtigkeitstag eine sichere Diagnose möglich. Und die Echolot-Technik der beiden HK-Geräte lässt sich erst ab dem 28. Tag nach dem Belegen einsetzen. Auch bei der Handhabung zeigen sich klare Unterschiede. Das 205 g leichte HK-Echolotgerät mit integrierter Sonde liegt aufgrund seiner ergonomischen Form optimal in der Hand und lässt sich in Arbeitspausen mit einem Clip in der Brust- oder Jackentasche befestigen. Das gleiche gilt für das 288 g schwere Gerät mit separater SpiralkabelSonde. Und auch der Rotech-Doppler, der aus einem Kopfhörer und einer kabelgebundenen Sonde besteht, wiegt nur 498 g. Der Smart Scan hingegen liegt mit einem Gewicht von etwa 2 700 g gerade noch im Bereich des Erträglichen. Bei großen Sauengruppen können sich daher aufgrund des Gewichtes durchaus Ermüdungserscheinungen zeigen. Dennoch: Alle vier Geräte sind so handlich, dass die Trächtigkeitsdiagnose sehr gut von einer Person allein erledigt werden kann. Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich, die Tiere zu fixieren. Bei der Gruppenhaltung kann die Untersuchung auch problemlos beim Füttern oder am frei stehenden Tier durchgeführt werden. Beim Doppler stören mitunter die Nebengeräusche Bei den beiden HK-Echolotgeräten und beim Rotech-Doppler erfolgt die Anzeige akustisch. Bei den Echolotgeräten ließ sie sich auch gut wahrnehmen. Lediglich bei erhöhter Unruhe im Stall bereitete die Diagnose leichte Probleme. Die Anwendung des Dopplers ist hingegen gewöhnungsbedürftig. Denn die Entscheidung, ob das Tier trächtig ist oder nicht, fällt hier nicht das Gerät sondern der Anwender aufgrund der wahrgenommenen Geräusche (siehe Kasten). Die vom Hersteller mitgelieferte Kassette mit Hörbeispielen erleichtert das Üben und Einhören. Sichere Trächtigkeitsdiagnosen kann man jedoch erst nach intensiver Einarbeitung mit dem Gerät abgeben. Zudem sollte die Passform des Kopfhörers verbessert werden, um störende Nebengeräusche vom Ohr fern zu halten. Die Scanner-Bilder müssen richtig interpretiert werden Auch die Arbeit mit dem Smart-Scan ist gewöhnungsbedürftig. Die Bilder sind auf dem 98 x 133 mm großen Display zwar gut und deutlich zu erkennen. Aus drei verschiedenen Farbeinstellungen kann der Anwender zudem die angenehmste Darstellung wählen. Die Interpretation der Ultraschallbilder erfordert jedoch viel Übung. Eine sichere Diagnose kann man erst nach einigen Messungen unter fachmännischer Begleitung geben. Dafür sind erfahrene Anwender später aber sogar in der Lage, Zysten zu erkennen. Die Messdauer pro Sau war bei allen drei Gerätetypen relativ kurz. Je nach Sau und Anwender betrug die durchschnittliche Messdauer bei den beiden HK-Echolotgeräten 30 bis 60 Sekunden pro Sau und beim Doppler bzw. Scanner 45 bis 90 Sekunden pro Tier. Das liegt daran, dass das Ultraschallbild bzw. die Geräusche bei diesen beiden Geräten erst interpretiert werden müssen. Erfreulich kurz sind auch die Rüstzeiten. Sie beschränken sich bei allen Gerätetypen auf das Auftragen des Kontaktgels auf den Schallkopf. Solide Verarbeitung, keine Störungen Die Verarbeitung aller vier Testgeräte war gut. Im Prüfungszeitraum wurde kein Verschleiß festgestellt. Es traten zudem keinerlei Funktionsstörungen auf. Auf die beiden Echolot-Geräte gewährt der Hersteller 24 Monate Garantie. Beim Doppler beträgt die Garantiezeit sogar 36 Monate. Ausgerechnet beim teuren Scanner gewährt der Hersteller dagegen nur ein Jahr Garantie. Keinen Anlass zum Meckern geben dagegen die Bedienungsanleitungen. Die Beschreibungen der HK-Geräte und des Smart-Scan sind ausführlich und verständlich. Ergänzt werden sie durch erläuternde Zeichnungen. Ausführlich und vollständig ist auch das Benutzerhandbuch des Rotech-Dopplers. Die mitgelieferten Hörbeispiele helfen darüber hinaus, das Gerät und die Arbeitsweise besser zu verstehen. Der Scanner Smart-Scan ist werksseitig mit einem 12 Volt NiCa-Akku ausgerüstet. Die Laufzeit beträgt je nach Temperatur und Geräteeinstellung 1,2 bis 2 Stunden, die anschließende Ladedauer etwa 80 Minuten. Die beiden Echolot-Geräte und der Doppler werden werksseitig mit einer 9 Volt-Blockbatterie ausgeliefert. Die sechsmonatige Testphase absolvierten die mitgelieferten Batterien unbeschadet. Sie mussten nicht erneuert werden. Rheintechnik bietet für seine Echolot-Geräte gegen einen Aufpreis von 44 E (plus MwSt.) aber auch ein 9 Volt NiCa-Akku mit dem dazugehörigen Ladegerät an. Ein ganz wichtiger Punkt sind zudem die Reinigungs- und Desinfektionsmöglichkeiten vor allem bei Geräten, die nicht nur im eigenen Betrieb eingesetzt werden sollen. Sehr gut lässt sich das wasserdichte Gehäuse des HK-Gerätes mit integrierter Sonde reinigen. Beim EcholotGerät mit externer Sonde kann die Reinigungsmöglichkeit zumindest noch mit gut bewertet werden. Das Gleiche gilt für die Messsonde des Dopplers. Die Reinigung und Desinfektion des Kopfhörers gestaltet sich jedoch schwierig. Und beim Einsatz des SmartScans sind auf jeden Fall zusätzliche Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel die Verwendung von Einweg-Schutzhüllen zu empfehlen, um das teure Gerät vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Fazit Die früheste Trächtigkeitsdiagnose ermöglicht der Smart-Scan. Das 5100 E teure Gerät läst eine sichere Diagnose ab dem 22. Tag nach dem Belegen zu. Es ist für den einzelbetrieblichen Einsatz jedoch sehr teuer es sei denn, man verfügt über eine entsprechend große Sauenherde. In jedem Fall ist jedoch viel Übung erforderlich, um die Ultraschallbilder richtig zu interpretieren. Das gilt auch für die akustischen Signale des 458 E teuren Rotech-Dopplers, der eine sichere Trächtigkeitsdiagnose ab dem 26. Tag nach dem Belegen ermöglicht. In lauter Stallumgebung mag es dem ein oder anderen Anwender schwer fallen, sich auf die Doppler-Geräusche zu konzentrieren. Relativ unkompliziert ist dagegen die Anwendung der 331 E bzw. 341 E teuren HK-Echolotgeräte. Sie liegen gut in der Hand, lassen sich bequem reinigen und die akustischen Signale sind in der Regel auch gut verständlich. Eine zuverlässige Trächtigkeitsdiagnose ist bei der Echolot-Technik jedoch frühestens ab dem 28. Trächtigkeitstag möglich.

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