Um die Gefahr für die Nutztiere durch Mykotoxine zu begrenzen, wurden in der Futtermittelverordnung Grenzwerte für die wichtigsten Leittoxine definiert. Inzwischen weiß man jedoch, dass die in Futterproben nachgewiesenen Analysewerte die tatsächliche Belastung mit Mykotoxinen in den meisten Fällen deutlich unterschätzen.
Warum ist das so? Um sich vor den Toxinen zu schützen, wandeln die Pflanzen die Toxine zum Teil um. Es handelt sich dabei um eine Abwehrreaktion der Pflanzen. Glukosemoleküle heften sich an die Mykotoxine an. Dadurch entstehen „maskierte Mykotoxine“, deren Gehalt man inzwischen genau messen kann. Die maskierten Mykotoxine müssen zu den im Futter nachgewiesenen Werten hinzugerechnet werden. Die analysierten DON-Werte müssen daher nahezu verdoppelt werden, um die tatsächliche, biologisch wirksame Mykotoxinkonzentration zu erhalten. Und bei ZEA müssen die Werte sogar verfielfacht werden, um die Wirkung am Tier vorherzusagen.
Die in der Futtermittelverordnung angegebenen Mykotoxingrenzwerte können daher nur als Richtwerte angesehen werden. Ihre Höhe wurde so angesetzt, dass eine akute Vergiftung verhindert werden soll. Sie wurden zudem nur für jeweils einzelne Toxine definiert. In der Praxis werden die Schweine jedoch in der Regel zeitgleich mit mehreren Mykotoxinen konfrontiert.