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topplus Reportage

Wartestall mit Außenklima

Lesezeit: 3 Minuten

Bei Familie Lange dürfen die Sauen während der Tragezeit frische Luft schnuppern. Trotz Großgruppe und frühzeitigem Umstallen nach dem Belegen ist die Umrauschquote nicht gestiegen.


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Der Wartestall von Familie Lange in Borgentreich im Kreis Höxter (NRW) erinnert an einen Kuhstall: Hohe Stahlhalle, offene Seitenwände und ein langer Futtertisch mit großen Rolltoren an beiden Stirnseiten. Doch statt Rindern rupfen 288 tragende Sauen genüsslich Stroh aus der knapp 60 m langen Raufe am Futtertisch.


Klaus Lange bewirtschaftet den Betrieb gemeinsam mit Sohn Jonas. 2017 hatte er die Chance, an einem MuD-Projekt teilzunehmen. Im Rahmen dieses Projektes erweiterte er den bestehenden Wartestall um einen Außenklimabereich. „Wir wollten den Sauen mehr Tierwohl bieten und unseren Betrieb zukunftsfähig weiterentwickeln“, beschreibt er seine Beweggründe. Dank der Projektteilnahme wurden die Baukosten in Höhe von 450000 € zu 40% gefördert.


Um den neuen Außenbereich für alle tragenden Sauen zugänglich zu machen, stellte der 57-Jährige im Wartestall auf dynamische Großgruppen um. Der ganze Bereich ist zweigeteilt: In einer Hälfte des Stalls hält er Jungsauen, Erstlingssauen und allgemein kleinere Tiere. In der anderen Hälfte sind die älteren und größeren Sauen untergebracht. „Durch die Großgruppe sind die Sauen viel ruhiger. Sie sind es gewohnt, dass wir regelmäßig durch den Stall gehen und springen nicht mehr so häufig auf“, freut sich Jonas Lange.


Der Innenbereich mit Vollspaltenboden ist in beiden Stallhälften durch Buchtenwände in verschiedene Liegekessel unterteilt, zwischen denen sich alle 144 Sauen der Gruppe frei bewegen können. An einem Ende befinden sich jeweils vier Abrufstationen. Hat eine Sau gefressen, wird sie über den Ausgang der Station automatisch in den Auslauf geleitet. „Wir hoffen, dass die Sauen dadurch überwiegend draußen koten“, erklärt Jonas Lange. Über weitere winddichte Doppeltüren können die Tiere auch außerhalb der Fütterungszeiten jederzeit ins Freie gehen.


Im Außenbereich finden die Sauen neben dem Raufutterangebot einen perforierten Liegebereich und Scheuermöglichkeiten. „Der Außenauslauf wird von den Tieren vor allem an warmen Sommertagen intensiv besucht. Daher haben wir ausreichend Platz eingeplant“, beschreibt der 28-Jährige. Insgesamt stehen jeder Sau im Wartestall über 4 m² zur Verfügung.


Umrauschquote nicht höher


Familie Lange arbeitet mit den 450 produktiven Sauen im Wochenrhythmus. Aus arbeitswirtschaftlichen Gründen stallen sie die Sauen eine Woche nach dem Belegen in den Wartestall um. Ein früherer Termin, etwa zwei Tage nach der Belegung, wäre aus ihrer Sicht aber ebenfalls unproblematisch. „Rangkämpfe finden in der Regel nur zwischen den Sauen der neu eingestallten Gruppe statt. Die anderen Tiere halten sich meist raus“, so die Beobachtung von Junglandwirt Jonas.


„Das frühe Umstallen in die Großgruppe hat bislang keine Auswirkungen auf die Umrauscherquote“, freut er sich. Diese schwankt im Betrieb weiterhin zwischen 8 und 12%. Dank einer Rauscherkennung an der Eberbucht kann die Familie Umrauscher frühzeitig erkennen und erneut belegen.


Die Trächtigkeitsuntersuchung übernimmt sein Onkel Rainer Lange. Um ganz sicherzugehen, scannt er die Sauen zweimal im Abstand von 21 Tagen. Dazu hat die Familie einen eigenen Scanner angeschafft.


Bei der Planung des Auslaufs fiel die Entscheidung bewusst gegen einen Strohstall. „Wir wollten keine zusätzliche Arbeitsbelastung schaffen, die wir nicht honoriert bekommen“, erklärt Klaus Lange. Momentan verursacht das Befüllen der Strohraufe dreimal pro Woche mit insgesamt zwei Rundballen Mehrarbeit. Außerdem dauert die Tierkontrolle und das Scannen in der Großgruppe etwas länger. „Ich wünsche mir, dass der Mehraufwand für uns Ferkelerzeuger künftig honoriert wird“, erklärt Jonas Lange. ▶-ahs-

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