Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat in Bayern den Stromverbrauch von rund 1 000 schweinehaltenden Betrieben ausgewertet. „Außerdem messen wir auf Pilotbetrieben den Strom- und den Wärmeverbrauch und erfassen die Energieerzeugung von vorhandenen Photovoltaikanlagen“, sagt Energieberater Josef Neiber.
Die LfL hat bei der Ferkelerzeugung einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 170 kWh/Zuchtsau und Jahr ermittelt. Hierbei gibt es eine enorme Streuung von 70 bis 250 kWh. In der Schweinemast schwankt der Energieverbrauch von 20 bis 60 kWh/Mastplatz. Im Schnitt der untersuchten Betriebe liegt er bei knapp 28 kWh/Mastplatz und Jahr ohne Abluftreinigung bzw. 55 kWh mit Abluftreinigung. „Die Differenz ergibt sich durch die Umwälzpumpen der Wäscher, aber auch durch die höheren Druckverluste bei der Lüftungsanlage“, sagt Neiber.
Lüftungsregelung wichtig
Die Lüftungsanlage ist in der Schweinehaltung der größte Verbraucher. „Im Sauenbetrieb macht er etwa 45% vom Stromverbrauch, in der Mast rund 60% aus“, sagt der Berater. Der Verbrauch hängt ab von der Art der Lüftungsanlage, der Art der Regelung oder der Abluftführung: Eine Unterflurabsaugung hat einen höheren Energieaufwand als eine dezentrale Abluftanlage. Die Art der Regelung hat einen direkten Einfluss auf den Energiebedarf. Vor allem im abgeregelten Leistungsbereich verbrauchen frequenzgesteuerte und EC-Ventilatoren mit elektronisch geregeltem Gleichstrommotor weniger Strom als herkömmliche Ventilatoren mit Phasenanschnitt- oder transformatorischer Steuerung. In der Ferkelerzeugung laufen die Lüfter zu 80% im abgeregeltem Leistungsbereich, in der Mast zu 90%. „Darum ist eine gute Regelung entscheidend für einen geringen Stromverbrauch“, sagt Neiber.
Weitere Verbraucher im Sauenbetrieb sind Infrarotlampen, aber auch versteckte Stromfresser wie elektrische Heizlüfter im Büro, Gefriertruhen oder die elektrische Warmwasserbereitung.
Zusätzlich verursacht die Lüftungsanlage in Abferkelställen oder in der Ferkelaufzucht enorme Wärmeverluste. Nur durch optimale, an die Lüftungsrate angepasste Regelungen kann man auch den Heizenergiebedarf reduzieren und Temperaturschwankungen entsprechend auf ein Minimum begrenzen. Neiber hat im Schnitt einen Wärmebedarf von 300 kWh (bei Betrieben mit Luft-Luft-Wärmetauscher) je Zuchtsau ermittelt. Ein Wärmetauscher verbraucht zwar auch Strom, halbiert aber den Wärmebedarf, verringert die Wärmeverluste durch die Lüftung, verbessert die Luftqualität und gleicht Temperaturschwankungen aus.
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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat in Bayern den Stromverbrauch von rund 1 000 schweinehaltenden Betrieben ausgewertet. „Außerdem messen wir auf Pilotbetrieben den Strom- und den Wärmeverbrauch und erfassen die Energieerzeugung von vorhandenen Photovoltaikanlagen“, sagt Energieberater Josef Neiber.
Die LfL hat bei der Ferkelerzeugung einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 170 kWh/Zuchtsau und Jahr ermittelt. Hierbei gibt es eine enorme Streuung von 70 bis 250 kWh. In der Schweinemast schwankt der Energieverbrauch von 20 bis 60 kWh/Mastplatz. Im Schnitt der untersuchten Betriebe liegt er bei knapp 28 kWh/Mastplatz und Jahr ohne Abluftreinigung bzw. 55 kWh mit Abluftreinigung. „Die Differenz ergibt sich durch die Umwälzpumpen der Wäscher, aber auch durch die höheren Druckverluste bei der Lüftungsanlage“, sagt Neiber.
Lüftungsregelung wichtig
Die Lüftungsanlage ist in der Schweinehaltung der größte Verbraucher. „Im Sauenbetrieb macht er etwa 45% vom Stromverbrauch, in der Mast rund 60% aus“, sagt der Berater. Der Verbrauch hängt ab von der Art der Lüftungsanlage, der Art der Regelung oder der Abluftführung: Eine Unterflurabsaugung hat einen höheren Energieaufwand als eine dezentrale Abluftanlage. Die Art der Regelung hat einen direkten Einfluss auf den Energiebedarf. Vor allem im abgeregelten Leistungsbereich verbrauchen frequenzgesteuerte und EC-Ventilatoren mit elektronisch geregeltem Gleichstrommotor weniger Strom als herkömmliche Ventilatoren mit Phasenanschnitt- oder transformatorischer Steuerung. In der Ferkelerzeugung laufen die Lüfter zu 80% im abgeregeltem Leistungsbereich, in der Mast zu 90%. „Darum ist eine gute Regelung entscheidend für einen geringen Stromverbrauch“, sagt Neiber.
Weitere Verbraucher im Sauenbetrieb sind Infrarotlampen, aber auch versteckte Stromfresser wie elektrische Heizlüfter im Büro, Gefriertruhen oder die elektrische Warmwasserbereitung.
Zusätzlich verursacht die Lüftungsanlage in Abferkelställen oder in der Ferkelaufzucht enorme Wärmeverluste. Nur durch optimale, an die Lüftungsrate angepasste Regelungen kann man auch den Heizenergiebedarf reduzieren und Temperaturschwankungen entsprechend auf ein Minimum begrenzen. Neiber hat im Schnitt einen Wärmebedarf von 300 kWh (bei Betrieben mit Luft-Luft-Wärmetauscher) je Zuchtsau ermittelt. Ein Wärmetauscher verbraucht zwar auch Strom, halbiert aber den Wärmebedarf, verringert die Wärmeverluste durch die Lüftung, verbessert die Luftqualität und gleicht Temperaturschwankungen aus.