Säuren: Den meisten Aufzuchtfuttermitteln werden 0,5 bis 2% Säure zugemischt. Ziel ist, im hinteren Dünndarmabschnitt den pH-Wert zu senken, um Colibakterien zu verdrängen. Das setzt jedoch voraus, dass die Säuren auch bis hierhin gelangen und nicht schon vorher verstoffwechselt werden. Dazu sind geschützte Säuren erforderlich, die allerdings nicht ganz billig sind.
Enzyme: Der Zusatz einiger Enzyme ist Pflicht. Phytase erhöht die Phosphor-Verfügbarkeit, sodass der Phosphorgehalt der Mischungen reduziert werden kann. Sinnvoll ist auch der Einsatz von Glucanase und Xylanase. Denn die Stärke ist von Zellwänden ummantelt (Käfig-effekt). Die Enzyme brechen diesen „Käfig“ auf und erhöhen dadurch die Verdaulichkeit der Stärke.
Außerdem verbessern die Enzyme die Fettverdauung und senken die Viskosität des Kotes, er ist weniger klebrig. Glucanase und Xylanase sollten daher auf jeden Fall eingemischt werden, zumal sie die Mischungen kaum verteuern.
Pro- und Präbiotika: Der Einsatz von Pro- und Präbiotika ist vor allem in Problembetrieben sinnvoll. Die „guten Keime“ sollen die Dickdarmflora unterstützen bzw. eine positive Darmbesiedlung bewirken. Unter dem Strich ist der Einsatz von Faserstoffen jedoch wichtiger als die Verwendung von Pro- bzw. Präbiotika.
Kräuter/Öle: Pflanzliche Zusatzstoffe wie ätherische Öle oder getrocknete Kräuter sollen die Darmfunktion anregen. Auch diese Produkte sind in erster Linie in Problembetrieben sinnvoll. Sie können dann einen zusätzlichen Nutzen stiften, wenn die Tiere stark gestresst sind oder die Futterqualität nicht optimal ist. Sie sind jedoch kein Ersatz für Faserstoffe oder Enzyme. Zudem sollten Sie darauf achten, nur standardisierte Produkte mit eindeutigem Herkunftsnachweis zuzukaufen.