Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Aus dem Heft

Wellness-Bereich für kranke Schweine

Lesezeit: 4 Minuten

Wie das ideale Genesungsabteil für kranke Schweine aussieht, erläutern Dr. Hendrik Nienhoff, Schweinegesundheitsdienst Niedersachsen, und Dr. Dana Madey-Rindermann von der BHZP-Veterinärgesellschaft.


Das Wichtigste zum Thema Schwein mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Ruhe und Komfort: Tiere, die verletzt oder krank sind, benötigen Ruhe und Komfort für die Genesung. Für sie benötigen Sie deshalb eine separate Bucht bzw. ein separates Abteil zum Absondern. Hier finden auch gebissene Tiere Schutz, oder die Beißer selbst können dort vorübergehend aus dem Verkehr gezogen werden.


Individuell entscheiden: Ob ein Tier noch Aussicht auf Genesung hat und das Schlachtalter erreichen kann oder besser notgetötet werden sollte, müssen Sie im Einzelfall entscheiden. Der „Leitfaden zur Bewertung der Transport- und Schlachtfähigkeit“, den die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Tierärztliche Hochschule Hannover und der Landkreis Cloppenburg gemeinsam erarbeitet haben, hilft Ihnen bei der Entscheidung. Ziehen Sie im Zweifelsfall Ihren Tierarzt zu Rate.


Bucht im Abteil: In der Ferkelaufzucht werden mehr Plätze für zurückgebliebene und kranke Ferkel benötigt, da die Aufzucht für die Tiere oft stressig ist. Deshalb wird die Genesungsbucht hier häufig direkt im Abteil eingerichtet, z.B. gleich vorn in der ersten Bucht. So hat man die „Problemfälle“ beim Betreten des Abteils sofort im Blick. Andere Berater empfehlen, die Genesungsbucht in der Mitte des Abteils einzurichten, da hier wenig Zugluft herrscht.


Separates Krankenabteil: Um zu vermeiden, dass Keime verbreitet werden, ist ein separates Genesungsabteil nützlich. Es sollte in möglichst viele kleine Buchten unterteilt sein. Während Sauen nach ihrer Heilung wieder in die Gruppe integriert werden, gibt es für Mastschweine in der Regel kein Zurück. Sie gehen zum Schlachter, sobald sie genesen sind.


Am Ende des Stalles: Achten Sie bei Neubauten darauf, dass der Genesungsstall am Ende des Gebäudes in der Nähe der Verladerampe bzw. des Ausgangs zum Kadaverlager liegt. So müssen Sie im Notfall mit diesen Tieren nicht quer durch das ganze Gebäude.


Keine Keime verschleppen: Betreuen Sie die kranken Tiere immer erst am Ende Ihres Stallrundgangs. Wechseln Sie vor dem Betreten des Krankenabteils die Schuhe und benutzen Sie Einmalhandschuhe und Einmalkanülen, um möglichst wenig Keime zu verschleppen.


Gepolsterte Liegefläche: Tiere mit Fundamentproblemen benötigen für die Genesung eine gepolsterte Liegefläche. Das kann Stroheinstreu sein, falls das Güllesystem das zulässt, oder eine Gummimatte, die bei Bedarf in die Bucht gelegt wird. Vorteil der Matte: Sie lässt sich reinigen und desinfizieren. Und wenn sie nicht benötigt wird, hängt man sie einfach an die Wand.


Offene Wasserstelle: Schweine müssen ständig freien Zugang zu sauberem Wasser haben. Das gilt besonders für kranke Tiere. Ein mobiler Eimer oder eine Tränkeschale reichen nicht aus. Pro Genesungsbucht muss mindestens eine Tränke fest installiert sein. Schalentränken erleichtern geschwächten Tieren die Wasseraufnahme. Festliegende Schweine müssen zusätzlich mit Wasser versorgt und gefüttert werden.


Wärme tut gut: Wer krank ist, friert schneller. Das gilt auch für Schweine. Deshalb sollten Sie den Genesungsstall zwei bis drei Grad wärmer heizen als andere Abteile. Befinden sich mehrere Tiere in der Bucht, erkennen Sie am Liegeverhalten der Schweine, ob es warm genug ist. Liegen die Tiere wohlig ausgestreckt nebeneinander, ist das Stallklima in Ordnung. Liegen sie aufeinander, ist es zu kalt.


Pro Bucht ein Automat: Zum Füttern eignen sich Trockenfutterautomaten, die von Hand oder auch automatisch befüllt werden. Achten Sie aber darauf, dass der Automat immer nur eine Bucht versorgt. Denn Genesungsbuchten werden unregelmäßig belegt, und in unbelegten Buchten kann das Futter verderben.


Kühlschrank in der Nähe: Der Kühlschrank mit den Medikamenten sollte nahe am Krankenabteil stehen, um unnötige Lauferei zu vermeiden. Im Ideal-fall befindet sich in der Nähe auch ein Waschbecken zum Reinigen der Spritze und der Hände. Vergessen Sie außerdem nicht, regelmäßig die Injektionsnadeln zu wechseln!


Gatter in der Bucht: Alternativ können Sie das erkrankte Mastschwein auch in der eigenen Bucht mit einem Trenngitter separieren. So behält es weiterhin Rüsselkontakt zu seinen Buchtengenossen, denn Schweine sind soziale Tiere. Nach dem Abheilen kann das Tier dann wieder in die Bucht zurück.

top agrar besser machen. Gemeinsam
Sie sind Schweinehalter oder lesen regelmäßig den top agrar Schweine-Teil und/oder die SUS? Dann nehmen Sie an einem kurzen Nutzerinterview teil.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.