Der Gesamteiweißgehalt im Futter kann reduziert werden, wenn den Mischungen freie Aminosäuren zugesetzt werden. Die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau in Iden hat in einem Fütterungsversuch untersucht, wie sich eine extreme Reduzierung des Eiweißgehaltes auf 14% in der Vormast und 12% in der Endmast bei gleichzeitiger Zugabe der freien Aminosäure Isoleucin und dem Einsatz von mineralischem Phosphor auswirkt.
An dem Versuch nahmen 144 Mastschweine der Rasse Pix(DExDL) teil. Die Tiere wurden dreiphasig (20 bis 60; 60 bis 90; 90 bis 120 kg Lebendgewicht) gefüttert und in folgende drei Futtergruppen unterteilt:
- Gruppe A: 18,5/16/15% Rohprotein (RP) und 0,5 bis 0,45% Phosphor (P).
- Gruppe B: 14,5/13/12% RP mit Isoleucin-Zusatz und 0,43/0,39/0,36% P (ohne mineralischen P-Zusatz ab Mittelmast).
- Gruppe C: 14,5/13/12% RP ohne Isoleucin-Zusatz und 0,43/0,39/,36% P (kein mineralischer P ab Mittelmast).
Ergebnisse: Die täglichen Zunahmen, der Futterverbrauch und der Futteraufwand unterschieden sich in den drei Futtergruppen nicht signifikant. Das Gleiche gilt im Hinblick auf die Schlachtleistungen. Sowohl beim Muskelfleischanteil als auch in den anderen Parametern der Schlachtleistungen gab es nur geringe Unterschiede. Die Fleischqualität wurde durch die Futterstrategie nicht negativ beeinflusst.
Im Hinblick auf die N-Bilanzen hatten die Gruppen B und C die Nase deutlich vorn. Die Stickstoffausscheidungen sanken im Vergleich zu der in Deutschland derzeit üblichen Fütterungspraxis um fast 30%. Zudem wurden über 35% weniger Phosphor ausgeschieden. Die Futterkosten lagen im Vergleich zu den marktüblichen Rationen um ca. 2,50 € je Mastschwein niedriger.