Also doch nicht: Im Jahr 2015 wurden von der Pharmaindustrie nicht mehr, sondern weniger kritische Antibiotika (Reserveantibiotika) an Tierärzte abgegeben. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) musste jetzt seine Anfang August veröffentlichten Zahlen korrigieren. Auslöser für die Falschmeldung waren fehlerhafte Angaben eines Pharmaunternehmens.
Nach den neuen Auswertungen wurden im Jahr 2015 zum Beispiel 15% weniger Fluorchinolone an Tierärzte abgegeben als 2014. Und bei den Cephalosporinen der 3. Generation blieben die Abgabemengen zumindest stabil.
Doch wo bleibt die Richtigstellung in der allgemeinen Presse? Über den vermeintlichen Mehrverbrauch bei den Reserveantibiotika hatten Medien und Politiker schnell und mit erhobenem Zeigefinger berichtet. Davon, dass es eine Falschmeldung war, liest man nichts!