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Wir müssen die Umrauschkontrolle intensivieren!

Lesezeit: 4 Minuten

Mit durchschnittlich 2,3 Würfen pro Sau und Jahr müssen wir uns zwar weiß Gott nicht verstecken! Wenn wir weitere Reserven mobilisieren wollen, müssen wir uns künftig jedoch noch intensiver um die Umrauscher kümmern, sind sich Christa und Adolf Tebel aus dem niedersächsischen Lemgow in der Nähe von Lüchow-Dannenberg bewusst. Das Betriebsleiter-Ehepaar hat vor vier Jahren den Gemischtbetrieb mit 70 Sauen und 30 Kühen auf reine Ferunkelerzeugung umgestellt und den Sauenbestand auf 190 Tiere erhöht. Die Sauen werden im Drei-Wochen-Rhythmus abgesetzt. Das Herdenmanagement erfolgt mit dem db-Sauenplaner. Die Ferkel werden mit 28 Tagen abgesetzt und mit etwa 8 kg an spezialisierte VzF-Aufzuchtbetriebe abgegeben. Nur etwa ein Drittel der Ferkel ziehen die Tebels selbst auf. Nach einem leichten Einbruch während der Aufstockungsphase konnte die Leistung zwar Stück für Stück wieder auf das heutige Niveau angehoben werden. Die Saugferkelverluste liegen derzeit bei 12,4%. Und auch die Umrauschquote ist wieder auf akzeptable 9,3% gesunken, seitdem Tebels im letzten Herbst wieder von 21 auf 28 Tage Säugedauer zurückgekehrt sind. Im Moment treten wir bei 21,7 abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr jedoch auf der Stelle, stellt Adolf Tebel selbstkritisch fest. Um auszuloten, wo sich noch Reserven mobilisieren lassen, nahmen die Tebels deshalb kürzlich gemeinsam mit VzF-Berater Dieter Staack ihr Herdenmanagement unter die Lupe. Dazu nutzten Sie das ManagementBarometer des db-Planers und werteten die letzten 12 Monate aus. Super Beleg-Ergebnisse Die Übersicht zeigt den Vergleich der einzelbetrieblichen Ergebnisse mit dem Durchschnitt der 25 % besten VzF-Betriebe: Die Abferkelquote lag im Betrieb Tebel im vergangenen Jahr bei 84,7% und damit nur ganz knapp hinter dem Schnitt der besten VzF-Betriebe. In puncto Belegmanagement gibt es also nichts zu meckern. Hier gehören Tebels eindeutig zu den Top-Betrieben. Auch bei der Sofortbelegquote erzielten Tebels ein gutes Ergebnis. Immerhin schafften Sie es, 90,4 % aller Sauen bis zum siebten Tag nach dem Absetzen zu belegen. Bei den besten VzF-Betrieben betrug dieser Wert zwar 98 %. Es sind also durchaus noch Reserven erkennbar. Doch das Ergebnis ist akzeptabel. Deutlich schlechter schneiden Tebels dagegen bei der Frühabgangsquote nach dem Absetzen ab. Hier erreichen sie nur 87,2%, die guten Vergleichsbetriebe dagegen 98 %. Auf der Suche nach der Ursache werden Tebels und Berater Staack allerdings schnell fündig: Im Frühjahr hat es einen Leptospirose-Einbruch gegeben, der mit einem Langzeit-Antibiotikum behandelt wurde.Wegen der 50-tägigen Wartezeit mussten einige Schlachtsauen deshalb länger im Betrieb bleiben, als man sich wünschen würde. Gravierende Abweichungen zeigen sich jedoch beim Frühumrauscher-Anteil. Tebels erkannten nur 37,8 % aller Umrauscher bis zum 25. Tag nach dem Belegen, die guten Vergleichsbetriebe dagegen immerhin 61 %! Der Blick in weitere Auswertungen des Sauenplaners zeigt, dass von 51 Umrauschern insgesamt immerhin 18 Tiere erst zwischen dem 37. und 70. Tag nach dem Belegen erkannt wurden. Auf sechs Umrauscher wurde man sogar erst nach dem 95. Tag aufmerksam. Das Ergebnis zeigt, dass sich bei der Umrauschkontrolle noch reichlich Reserven mobilisieren lassen. Das Scannen ist zwar eine prima Sache. Es kann aber nicht die Umrauschkontrolle ersetzen, gibt Berater Staack zu bedenken. Unbefriedigend ist auch die Frühabgangsquote nach dem Belegen. Sie beträgt bei Tebels nur 53,8%, bei den guten VzF-Betrieben dagegen 63 %! Immerhin sechs Sauen haben nach dem Belegen länger als 45 Tage im Stall gestanden, bis sie verkauft wurden, weil sie nicht tragend waren. Der Blick in die betreffenden Sauenkarten zeigt, dass es sich oft um Tiere handelt, die bei der Scanner-Untersuchung als fraglich eingestuft wurden. Ist der Anteil der Durchläufer zu hoch, muss man im Einzelfall entscheiden, ob man die Sauen ein zweites Mal scannt. Zumindest sollte man die fraglichen Tiere nach der Untersuchung der anderen Sauen noch einmal in Ruhe unter die Lupe nehmen, schlägt Dieter Staack vor. In jedem Fall wissen wir jetzt, wo unsere Schwächen liegen und in welchen Bereichen sich noch Reserven mobilisieren lassen, zieht Christa Tebel Bilanz. Wir müssen mehr Zeit für die Umrauschkontrolle aufwenden und dafür sorgen, dass zumindest die fraglichen Sauen noch ein zweites Mal gescannt werden. Henning Lehnert

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