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topplus Landes-Bauernpräsident

„Wir müssten wesentlich weiter sein“

Lesezeit: 3 Minuten

„Ich bin enttäuscht, dass es uns bis jetzt nicht gelungen ist, die ASP auszubremsen. Im Gegenteil, die Restriktionszonen mussten ständig erweitert werden“, zieht Brandenburgs Landes-Bauernpräsident Henrik Wendorff Bilanz. Sein Betrieb in Worin im Landkreis Märkisch-Oderland, den er seit 24 Jahren als geschäftsführender Gesellschafter leitet, liegt aktuell bereits zum zweiten Mal im Gefährdeten Gebiet. Es handelt sich um einen Bioland-Betrieb mit 960 ha landwirtschaftlicher Nutzffläche und einer Herde mit 150 Mutterkühen.


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„Das Umschalten vom ASP-Vorbereitungs- in den Bekämpfungsmodus hat viel zu lange gedauert. Und das Zusammenspiel zwischen Landkreisen, Ländern und Bund funktioniert nicht so wie es müsste“, beklagt Wendorff. Jeder bemühe sich zwar nach besten Kräften, aber jeweils nur in seinem Zuständigkeitsbereich. Bei der Bekämpfungs- und Entnahmestrategie seien sich die Kreise zudem bis heute nicht einig. Hinzu kommen unterschiedliche Zuständigkeiten und Personalkapazitäten. Kurzum: Es fehle eine zielgerichtete Koordination!


„Wir kämpfen hier um den Erhalt jedes Tierplatzes, denn nach der Wende hat sich der Hausschweinebestand in Brandenburg nahezu halbiert“, berichtet der Bauernpräsident. Zurzeit gebe es in den Restriktionsgebieten noch etwa 50 größere Schweinehalter. Aber wenn es so weitergehe, werde Brandenburg bald zur hausschweinefreien Zone.


Kritik übt Wendorff auch an der Wildschwein-Entnahmestrategie in den Kern- und Weißen Zonen: „Mit Lebendfallen allein ist das nicht zu schaffen. Es muss auch eine gezielte Entnahme unter anderem mit Nachtsichtgeräten und Schalldämpfern erlaubt sein.“ Die Jäger vor Ort seien bereit, mitzuziehen. Man müsse sie nur vernünftig einbinden.


Ein großer Fehler sei zudem gewesen, in den Pufferzonen, die teilweise bis zu 20 km von den Kernzonen entfernt sind, keine Drückjagden zu erlauben. Dadurch sei der Wildschweinbestand und damit das ASP-Übertragungsrisiko dort über Winter enorm gestiegen.


Entscheidend für den Erfolg der ASP-Bekämpfung sei aber auch, dass der Nachschub von ASP-infizierten Tieren an der deutsch-polnischen Grenze endlich gestoppt werde. Wendorff befürwortet daher das Einrichten einer Weißen Zone auf deutschem Hoheitsgebiet entlang der Grenze.


„Da es sich um Überflutungsgebiet an Oder und Neiße handelt, kann der Zaun aber nicht direkt auf der Grenze stehen. Deshalb wird es immer wieder vorkommen, dass ASP-infizierte Wildschweine östlich des Zaunes, aber auf deutschem Hoheitsgebiet, gefunden werden“, gibt Wendorff zu bedenken.


Es sei daher wichtig, mit der EU auszuhandeln, dass die Flächen zwischen dem Zaun und der tatsächlichen Grenze als eine Art „Niemandsland“ anerkannt werden. Sonst habe Deutschland nie eine Chance, wieder als ASP-frei anerkannt zu werden. „Und es muss rechtzeitig geklärt werden, wer diesen Korridor langfristig schweinefrei hält. Das können keine Jäger leisten, die tagsüber ihrem Job nachgehen müssen“, ist Wendorff überzeugt.

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