Bei der Untersuchung eines Futtermittels werden in der Weender Analyse zunächst die Rohnährstoffe bestimmt. Im zweiten Schritt versuchte man früher, durch die Unterteilung in N-freie Extraktstoffe (NfE) und die Rohfaser (Rfa) eine Unterteilung in lösliche und unlösliche Fasern vorzunehmen. Wobei sich die NfE aus der Differenz von Trockenmasse und den übrigen Rohnährstoffen errechnete.
Diese Gruppierung erwies sich jedoch schon bald als unzureichend, sodass weiter differenziert wurde (siehe Übersicht 1). Die NfE enthalten neben Stärke und Zucker auch lösliche Hemizellulosen und Pektin. Und die Gruppe der Rohfaserstoffe wurde noch weiter aufgeschlüsselt in Cellulose und Lignin.
Im Rahmen der Analytik werden dann unter anderem NDF, ADF und ADL bestimmt. Die NDF (neutrale Detergentienfaser) umfasst Hemicellulose, Cellulose und Lignin. Zur ADF (saure Detergentienfaser) gehören Cellulose und Lignin. Und ADL (Acid Detergent Lignin) handelt es sich um Lignin. Werden Futtermittel auf die Rohnährstoffe analysiert und zusätzlich die Gehalte an NDF, ADF und ADL bestimmt, lassen sich einzelne Fraktionen sehr gut herausrechnen. Die rechnerische Differenz aus NDF und ADF ergibt den Gehalt an Hemicellulose und die Differenz aus ADF und ADL führt rechnerisch zum Cellulose-Gehalt. Entsprechend der chemischen Struktur sind die einzelnen Fraktionen im Verdauungstrakt des Schweines leicht mikrobiell fermentierbar wie z.B. Pektine und lösliche Hemicellulosen, oder schwer (Cellulose) bis gar nicht fermentierbar wie das Lignin. Analog unterscheidet man bei der Rohfaser üblicherweise zwischen unverdaulichen und mikrobiell fermentierbaren Fasern.