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Zwei Drittel weniger Kümmerer

Lesezeit: 3 Minuten

E s hat sich viel verbessert, ganz zufrieden bin ich aber noch nicht, fasst Friedrich Vogt seine ersten Erfahrungen mit der Ileitis-Impfung zusammen. Der spezialisierte Ferkelaufzüchter aus Hilgartshausen betreibt 2 300 Aufzuchtplätze innerhalb eines Systems der UEG Hohenlohe- Franken. Davon hält er 1 500 Ferkel im eigenen vollperforierten Stall. Die restlichen Tiere zieht er in einem Pachtstall auf Stroh auf. Zum Hauptproblem entwickelten sich die späten Kümmerer, von denen etliche verendeten. Ferkel um die 25 kg bekamen plötzlich Durchfall und fielen regelrecht zusammen, erzählt der Landwirt. Die Verlustrate lag zum Teil bei 5 bis 8 %. Ähnlich hoch war die Anzahl der Kümmerer, die Vogt zu niedrigen Preisen als Spanferkel verkaufen musste. Kein Wunder, dass der Schweinehalter die Ileitis-Impfung nach der Zulassung möglichst schnell ausprobieren wollte, zumal die UEG zuvor bei einer Stichprobenuntersuchung eine weite Verbreitung der Lawsonien in den liefernden Sauenbeständen ermittelt hatte. Vogt führte im Mai die erste Impfung durch und hat inzwischen einen Durchgang komplett abgeschlossen. Am stärksten wirkte sich die Maßnahme im Rückgang der Kümmerer aus. Der Aufzüchter geht davon aus, dass deren Anzahl um zwei Drittel abgenommen hat. Bei den Ferkelverlusten zeichnete sich eine Verschiebung ab: Während ab der fünften Aufzuchtwoche deutlich weniger Tiere verendeten, nahmen die Verluste in den ersten beiden Wochen nach dem Einstallen zu. Vogt führt das darauf zurück, dass er beim ersten Durchgang nach dem Einstallen keine Coli-Behandlungen durchführte. Denn er impft die Ferkel bereits am Tag nach dem Einstallen und darf deshalb erst ab dem sechsten Aufzuchttag Antibiotika einsetzen. Besonders krass wirkte sich das im Pachtstall aus. Vogt hat seine Impfstrategie im Strohstall daher jetzt umgestellt. Er behandelt hier die Ferkel bereits direkt nach dem Einstallen gegen Coli und verlegt die Ileitis-Impfung um zwei Wochen nach hinten. Überrascht hat den Schweinehalter der hohe Aufwand für die Impfung. Allein der Impfstoff kostet ihn 1,68 E pro Ferkel (inkl. MwSt.), wobei die UEG während der aktuellen Versuchsphase 1 E davon übernimmt. Vogt hofft, dass seine Mäster mittelfristig diesen Betrag übernehmen, weil auch sie von den schutzgeimpften Ferkeln profitieren. Mäster an Kosten beteiligen UEG-Berater Jakob Lechner hält diese Aufteilung für gerechtfertigt. Die Relation von 1 zu 0,6 zwischen Mäster und Aufzüchter dürfte etwa dem Verhältnis entsprechen, den beide Partner am Erfolg der Impfung haben, ist der Aufzucht- Spezialist überzeugt. Auf lange Sicht hält er aber die Impfung in den Aufzuchtbetrieben für zu teuer. Die Ileitis-Impfung sollte zum Standard in der Jungsauenvermehrung werden, um die Kosten in der Produktionskette zu begrenzen, lautet seine Forderung. Für Vogt fällt auch der Zeitbedarf ins Gewicht. Das gilt vor allem für den Strohstall. Dort verabreicht der Aufzüchter den Impfstoff in Längströgen. Schneller geht es im eigenen Stall, wo er den Impfstoff über einen Vorratsbehälter in das Tränkesystem dosiert. Doch auch das hat seine Tücken. Als Vogt beim ersten Durchgang entrahmte Milch mit 0,3 % Fett zudosierte, blieben Milchreste in der Leitung hängen, die sich erst nach mehrmaligem Durchspülen wieder lösten. Vogt nimmt jetzt nur noch Milch mit 0,1 % Fett. Außerdem ist er froh, dass er eine Ringleitung hat. Bei Stichleitungen ist das Zudosieren von Milch ein großes Risiko, warnt der Landwirt. Wegen der Impfung muss ich mehrere Tage auf Chlorbleichlauge verzichten und kann deshalb die Milchreste nicht unschädlich machen. -do-

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