Auch nach 20 bis 30 Jahren intensiver Forschung birgt das PRRS-Virus aufgrund seiner enormen Wandlungsfähigkeit, die 30- bis 40-mal größer sein soll als bei der Influenza, noch immer viele Geheimnisse. Diese Wandlungsfähigkeit führt auch dazu, dass der Erreger mitunter schwer zu diagnostizieren und zu bekämpfen ist.

Bisher ist die Wissenschaft davon ausgegangen, dass es eine PRRSV-Spezies mit zwei unterschiedlichen Genotypen gibt: Einen US-Stamm, der vornehmlich in Nordamerika Probleme bereitet und einen EU-Stamm. Intensive Genomanalysen per DNA-Sequenzierung haben inzwischen aber gezeigt, dass die genetischen Unterschiede zwischen den beiden PRRSV-Ablegern so groß sind, dass man neuerdings von zwei unterschiedlichen Spezies spricht: Der EU-Genotyp wird neuerdings als PRRSV-1 bezeichnet und der US-Genotyp als PRRSV-2.

Kann ein PRRSV-Impfstoff, der auf der US-Spezies beruht, dann bei uns überhaupt einen ausreichenden Schutz bieten? Hersteller Boehringer sagt ja. Die Vakzine sei so potent und die Kreuzprotektivität so gut, dass sie die europäischen Schweine ausreichend schützt.