Der Biomarkt in Deutschland boomt, der Lebensmitteleinzelhandel sucht händeringend Biofleisch. Mangelware sind auch Bioferkelerzeuger. Angesichts der enorm aufwändigen und teuren Umbauten auf Bioferkelproduktion scheuen sich viele Sauenhalter vor diesem Schritt. „Amtshilfe“ kommt jetzt aus den Niederlanden. Wie das Fachblatt Nieuwe Oogst berichtet, liefert der Betrieb Het Condé, der von Cindy und Coen Bosch geführt wird, künftig rund 11.000 Bioferkel und 2.500 Biomastschweine pro Jahr nach Deutschland. Der Betrieb wird seit 1998 biologisch bewirtschaftet und zählt zu den größten Biobetrieben in den Niederlanden.
Niederländische Beratung für deutsche Betriebe
Die Vermarktung der Bioschweine soll in Deutschland über einen Viehhändler aus dem Kreis Borken abgewickelt werden. Der Verkauf der Ferkel soll für fünf Jahre zu einem Festpreis fixiert worden sein. Bislang wurden die Bio-Schweine über das Label „De Groene Weg“, dem Bio-Konzept des Schlachtunternehmens Vion, verkauft. Wie Coen Bosch erklärt, fühlen er und seine Frau sich bei „De Groene Weg“ aber nicht mehr gut aufgehoben. Daher fiel im Sommer die Entscheidung, sich einen neuen Vermarktungsweg zu suchen. Unklar ist bislang noch, wo die Schweine geschlachtet werden.
Ferkelerzeuger Coen Bosch bietet interessierten deutschen Mästern Hilfe bei der Umstellung auf die Biomast an. „Bei Fragen stehe ich Gewehr bei Fuß“, erklärt der Landwirt.