Die Tierseuchenkasse schreibt aktuell Rinder-, Schweine- und Geflügelhalter an und fordert sie auf, für jeden Standort ihres Betriebs eine eigene Betriebsregistriernummer zu beantragen. Grundlage ist der EU-Tiergesundheitsrechtsakt, der eine eindeutige Nummer für jeden Stall auch innerhalb einer Gemeinde vorschreibt, berichtet das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.
Die Neuregelung tritt ab 21. April 2021 in Deutschland in Kraft. Bislang haben manche Landwirte für Stammbetrieb und Pachtställe die gleiche Nummer verwendet. Wer also beispielsweise als Ferkelerzeuger die tragenden Sauen in einem Pachtstall unterbringt, braucht künftig für diesen Stall eine separate VVVO-Nummer. Das gilt auch für Kuhhalter, die z.B. den Nachbarn übernommen und die Färsenaufzucht dorthin ausgelagert haben. Das hat weitreichende Folgen für die Betriebe, mahnt das Wochenblatt und zählt auf:
- Rinder, Schweine, Schafe oder Ziegen die nach dem 21.4.2021 aus- oder umgestallt werden, müssen dann innerhalb von sieben Tagen in der HIT-Datenbank gemeldet werden – Schweine als Sammelmeldung. Rinder einzeln anhand der Daten aus dem Rinderpass. Überschreitungen dieser Frist sind CC-relevant. Im Seuchenfall riskiert der Betrieb die Entschädigung. Für die HIT-Meldung braucht der Standort auch eine eigene PIN.
- Teilweise nach der Geburt, spätestens aber beim Verkauf müssen Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen mit der neuen VVVO-Nummer gekennzeichnet werden. Wenn dazu Ohrmarken notwendig sind, müssen diese bestellt werden. Fehlt eine Einzugsermächtigung für den neuen Standort, werden die Ohrmarken (zumindest in NRW) per Nachname geliefert, mit Mehrkosten von 17,50 €/Bestellung. Für Rinderhalter gibt es zur Ummeldung von Teilbeständen in der HIT-Datenbank ein vereinfachtes Verfahren.
- Sowohl das QS-System als auch die Initiative Tierwohl vergeben keine eigenen Betriebsnummern, sondern nutzen stattdessen die VVVO-Nummer. D.h. der Standort mit der neuen VVVO- Nummer muss bei den Organisationen neu registriert werden. Die Teilnahmeerklärungen müssen aktualisiert werden. Laut QS wird kein zusätzliches Erstaudit notwendig, allerdings wird beim nächsten Betriebs-Audit die neue Nummer zusätzlich geprüft.
- Betriebe, die bei der ITW angemeldet sind, benötigen für den separaten Standort einen eigenen Vertrag und ein eigenes Audit. Das wird über den Bündler abgewickelt. Die IQ Agrarbeispielsweise nimmt für eine weitere VVVO-Nummer am selben Standort mit gleichem Prüfungsdatum 280 €, bei abweichendem Audittermin 350 €. Auch Klima- und Wassercheck müssen separat erstellt werden und verursachen Zusatzkosten.
- Wer seine Schlachtdaten über das IQ-Portal auswerten lässt, muss auch hier die neue VVVO-Nummer anmelden. Auch das kostet knapp 50 €/Jahr plus Gebühren für die Freischaltung von Schlachthof, Abrechnungsvergleich oder Beratung.
- Auch der Antibiotika-Verbrauch muss für die neue Nummer gemeldet werden. Zudem bekommt der Standort eine eigene Kennzahl bei der halbjährlichen TAM-Auswertung.
- Gleiches gilt für das Salmonellenmonitoring von Mastschweinen. Für den separaten Standort mit eigener VVVO-Nr müssen künftig genügend Salmonellenproben gezogen und untersucht werden. Betriebe mit mehr als 50 Mastplätzen brauchen mindestens 26 Proben jährlich, ab 200 verkauften Mastschweinen sind es mindestens 60 Proben/Jahr; sie kosten zwischen 1,50 und 2,50 €/Probe.
- Für die jährliche Statusmeldung verschickt die Tierseuchenlasse gesonderte Meldebögen an jede VVVO-Nummer.
Das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben rät, das Thema nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Beim Seuchenschutz verstehe die EU keinen Spaß. Im Seuchenfall zahlt sonst der Tierhalter die Zeche und erhält keine Entschädigung. Zudem steht bei falschen Angaben viel für die ganze Region auf dem Spiel. Kann die EU nicht glasklar nachvollziehen, an welchem Standort sich welche Tiere in welcher Stückzahl befinden und es ein VVVO-Chaos gibt, lautet die Schlussfolgerung, dass die Datenlage im ganzen Kreis oder Regierungsbezirk nicht valide ist. Folge seien schärfere Handelssperren und größere Restriktionsgebiete.
von Michael Brügge
GEZ Gebühren nicht vergessen ;-)
meines Wissens nach muss für jede eigenständige Betriebsstätte auch GEZ Gebühren gezahlt werden. Spätestens mit der eigenen VVO Nummer ist das sozusagen amtlich,... (Korrigiert mich wenn ich da was falsch verstanden habe).
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von heino holt
Alle müssten da nicht mitmachen
verweigern diesen Schwachsinn
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von Hermann Kamm
Die Gängelung an uns
Landwirten hört nicht auf, bis die letzten das Handtuch werfen. Die CC Kontrollen haben nur noch den Sinn möglichst viel Geld von Agrarsubventionen zurück zu holen! Es gibt mittlerweile fast keinen Landwirtschaftlichen Betrieb mehr, bei den was zu finden ist! Bürokratiemonster lässt ... mehr anzeigen grüßen. Bin mal gespannt welche irrsinnigen Auflagen uns die nächsten 10 Jahre noch aufgebrummt werden? schee langsam reichts mit unseren Ideologischen Wahnsinn!!!!! weniger anzeigen
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von Wilfried Maser
Was kommt als nächstes?????
Den Schreibtischtätern fällt doch ständig was neues ein. Mittlerweile muß man schon von Bauernmobing reden. Man fragt sich ob die Landwirte mit Gewalt zum Ausstieg gedrängt werden sollen.
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von Rudolf Nattebrede
VVVO Nr
Größtes Problem ist das Bestandregister. Hatte mal 2 VVVO-Nr und man ist schnell in einem Bestandregister über die max Tierhaltung.
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von Willy Toft
3 Betriebsstätten auf einem Kilometer, mit verschiedenen Adressen, Herzlichen Glückwunsch!
Ich hatte sowieso über Betriebsteilungen nachgedacht! Als wenn ich in Zukunft nichts anderes zu tun habe die Tiere und die Kosten, und wahrscheinlich auch die Flächen stets den Betrieben zuzuteilen! Umsatz kann man denn ja auch erhöhen, wenn die Tiere von A nach B müssen, evtl. durch ... mehr anzeigen Verkauf! Was lassen sich die Protagonisten noch alles einfallen, um uns zu Nerven!!? Wenn man unsere Bürokratie in Amerika erklärt, glauben einem die Menschen dort nicht! Und die Farmer bekommen mehr für ihre Produkte, vor allem bei Milch, als wir! weniger anzeigen
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von jörg Meyer
Den Schwachsinn nutzen
Wenn nun viele VVO Nummern nötig werden ist das ja eine Einladung zur Betriebsteilung im Rahmen des Wegfalls der Umsatzsteuerpauschalierung an 600.000 € Umsatz.....Schwachsinn produziert Schwachsinn ....Teufelskreis
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von Thomas Grevee
Mobile Hühnerställe
Wie sieht es mit Mobilen Hühnerställen aus? A die kleinen die von Fläche zu Fläche wandern und B die großen, die nur auf einer oder zwei zusammenliegenden Flächen bewegt werden?
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von August Albertsen
Gott las Hirn regnen.....
....Am besten im Sommer für jede Weidefläche noch ne eigene VVO Nr. .......
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von Christoph Schulte Tüns
Sagen sie das bitte nicht so laut. Sonst kommt es wirklich noch!
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von Alwin Fegebank
ist schon
wenn im anderen landkreis oder noch schlimmer im benachbarten bundesland weiden,richtig verrückt wurde es schon wenn die grenze durch die weide lauft.
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von Markus Grehl
April April
Sonst geht's noch? Macht doch gleich für jede Bucht eine VVO Nummer. Die sollen den Scheiß doch selber machen! Und natürlich noch CC relevant, braucht die EU die Asche so dringend?
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