Wie kann die Nutztierhaltung nachhaltig weiterentwickelt werden, um nicht nur den Erwartungen der Gesellschaft, sondern auch denen der Landwirte gerecht zu werden? Auf der 14. Tagung „Bau, Technik und Umwelt in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung (BTU)“ diskutierten in der vergangenen Woche rund 200 Teilnehmer aus Forschung, Verwaltung, Verbänden, Bildungs- und Beratungseinrichtungen sowie Industrie über die aktuellen Ergebnisse aus der Wissenschaft. Die diesjährige BTU-Tagung fand an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn statt und wurde vom Institut für Landtechnik vom Lehrstuhl für Verfahrenstechnik in der Tierischen Erzeugung ausgerichtet. Alle zwei Jahre laden das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) und die Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik im Verein Deutscher Ingenieure (VDI-MEG) zu dieser Fachtagung ein.
Neue Entmistungssysteme für Schweineställe
Im Mittelpunkt der 53 Vortrags- und Posterbeiträge standen vor allem zwei Fragestellungen. Zum einen, ob die derzeit praktizierte Art der Tierhaltung angesichts aktueller Tierwohl-Diskussionen noch zeitgemäß ist, und zum anderen, wie die Umweltwirkung von alternativen Haltungssystemen zu bewerten ist. Die BTU-Teilnehmer diskutierten zudem intensiv über die Auswirkungen von organischem Beschäftigungs- und Einstreumaterial auf das Entmistungssystem. Bastian Kolb vom Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim stellte mitunter einen realitätsnahen Versuchsstand für Flüssigmistsysteme vor, in dem er neue Entmistungsmethoden für Schweineställe erprobt. Im Versuchsstand untersucht der Doktorand derzeit den gesamten Entmistungsverlauf und erforscht potenzielle Verstopfungspunkte sowie neu entwickelte Rühr- und Zerkleinerungs-, sowie Tauch- und Spülmodule. Die neuen Lösungsansätze in der Entmistungstechnik werden derzeit in einem Pilotversuch unter Praxisbedingungen getestet.