Die weltweit führende Rolle des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf dem Gebiet der Tiergesundheit hat Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner unterstrichen. Mit dem Neubau von Labor- und Stallgebäuden des Bundesforschungsinstituts auf der Insel Riems entstehe für Arbeiten mit Tierseuchenerregern der höchsten Sicherheitsstufe eines der modernsten Forschungsinstitute der Welt, sagte die Ministerin vergangene Woche beim Richtfest auf dem Gelände des FLI. Aigner stellte die Fertigstellung des Neubaus bis zum 100. Gründungstag des Instituts im Oktober 2010 in Aussicht. Die Einhaltung des Zeitplans sei wichtig, um die Effizienz der Forschung im FLI sicherzustellen. Das sei mit ausschlaggebend für eine wirkungsvolle Tierseuchenbekämpfung in Deutschland. Mit dem Neubau bekomme das FLI eine zeitgemäße Infrastruktur, um auch in Zukunft durch exzellente Forschung die wissenschaftlichen Grundlagen für die Bekämpfung neu auftretender Tierkrankheiten bestmöglich zu erarbeiten. Aufgabe des FLI beim Ausbruch von Tierseuchen sei es, neben der Etablierung einer entsprechenden Diagnostik insbesondere epidemiologische Untersuchungen durchzuführen. Vor allem in Krisenzeiten habe sich das Institut als verlässliche und kompetente Beratungseinrichtung für das Bundeslandwirtschaftsministerium bewährt, so Aigner.
Investitionssumme von 300 Mio. €
Laut Ministerium werden mit rund 300 Mio. € auf einer Fläche von etwa 79.000 qkm 89 Labore und 163 Stalleinheiten verschiedener Biosicherheitsstufen nach den neuesten und höchsten Technik- und Sicherheitsanforderungen gebaut. Je nach Sicherheitsstufe gelten unterschiedliche Standards für die Labor-, Lüftungs- und Sicherheitstechnik sowie die gesamte Ver- und Entsorgung. Das ist dem Ministerium zufolge erforderlich, um sichere und gute Bedingungen für die Forschung auch mit hochgradig ansteckenden Viren zu gewährleisten. Der Neubau ermöglicht Forschungsarbeiten bis zur höchsten Biosicherheitsstufe 4 auch an Großtieren. Weltweit verfügen bislang nur zwei Forschungsinstitute in Australien und Kanada über entsprechende Möglichkeiten.