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Sauenhaltung

Alternativen zur Ferkelkastration für LFD keine Lösung

Wenn es bei der Sauenhaltung so weitergeht, ist die Branche in zehn Jahren tot, sagt selbst der größte deutsche Ferkelzuchtbetrieb LFD. Das Unternehmen wird ab 2021 gar nicht mehr kastrieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Die nordwestdeutschen Sauenhalter sehen in den bisherigen Alternativen zur Ferkelkastration keine befriedigende Lösung für den Ausstieg. "Wenn wir so weitermachen wie bisher, gibts uns in zehn Jahren nicht mehr", sagt der Geschäftsführer des größten deutschen Ferkelzuchtbetriebes LFD, Jörn Göbert, der Deutschen Presse-Agentur. "Dann ist Deutschland in Europa bald nicht mehr konkurrenzfähig und unser Fleisch kommt aus unbekannten ausländischen Kanälen."

Wie Göberts Betrieb aus Sachsen-Anhalt wollen auch die Bauernverbände der großen Schweinezuchtländer Niedersachsen, NRW, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam weg von der Kastration. Als "bessere Alternative" biete sich an, das Wachstum der Schweinehoden mit einer Immunbehandlung zu blockieren, so dass die Tiere bis zum Zeitpunkt der Schlachtung noch keinen Geruch entwickeln, sagte der Vize-Hauptgeschäftsführer des westfälisch-lippischen Bauernverbandes, Bernhard Schlindwein, in Münster.

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Das Fleisch dieser Tiere sei "aromatisch und nach Aussage von Vermarktern als Frischfleisch und für die Vermarktung geeignet". Daneben könne man Jungeber auch ohne Kastration mästen, übelriechende Tiere schlicht aussortieren und in der Verarbeitung für andere Produkte verwenden.

Voraussetzung ist natürlich, dass die großen Lebensmittelkonzerne mitspielen, die das Fleisch abnehmen. Hier gebe es gute Signale, sagte Schlindwein. So erklärte sich Kaufland - Teil der Lidl-Gruppe - Ende September bereit, das Fleisch immunbehandelter, also nicht kastrierter Schweine zu testen. Ähnliche Zusicherungen gebe es auch von Aldi und Rewe, sagte Schlindwein.

Viele Halter geben auf

Die deutsche Schweinezucht schrumpft und konzentriert sich immer mehr auf große Höfe, zugleich geht die Gesamtzahl der Tiere zurück. Bundesweit verringerte sich die Zahl der Ferkel und Jungschweine innerhalb von vier Jahren von 13,9 Millionen auf 13,1 Millionen im Jahr 2018.

Göbert zufolge liegt das nicht nur am öffentlichen Streit um die Kastration und andere Themen wie die Stallhaltung der Tiere. Daneben habe die Branche auch ein Vermarktungsproblem. Schweinefleisch müsse am Markt - wie Rindfleisch - offensiver und auch mit Premiumangeboten auftreten, forderte er. Alte Schweinerassen mit besonders schmackhaftem Fleisch sollten wiederbelebt und Schweinefleisch an der Theke auch sprachlich selbstbewusster verkauft werden. "Beim Rind gibts T-Bone, Porterhouse, Rib-Eye und Entrecote, das wäre auch beim Schwein möglich, aber da verkaufen wir nur "Kotelett"."

Sein Unternehmen werde ab 2021 gar nicht mehr kastrieren, sagte Göbert. Auf den Eingriff verzichteten außerdem die meisten Betriebe in Spanien sowie in den Niederlanden. Ein Hinweis "ohne Kastration erzeugt" könne im Handel ein wirkungsvolles Qualitätssignal für den Verbraucher setzen, schlug Göbert vor.

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