Zäune entlang von Grenzen zwischen EU-Mitgliedstaaten können den Wildwechsel kaum verhindern, sie sind eine Verschwendung von Steuermitteln. Das erklärte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis nach der Sitzung des EU-Agrarrats am Montag in Brüssel. Die EU unterstütze solche Maßnahmen nicht und schließe sich dem ablehnenden Urteil der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) an. Straßen und Gewässer seien trotz der Abriegelung immer noch offene Einfallstore und böten den Wildschweinen immer wieder die Möglichkeit, die Seiten zu wechseln. Etwas Anderes sei es, Zäune zur Eindämmung um einen Ausbruchsherd zu errichten, aber das habe mit den Grenzen zwischen den EU-Mitgliedstaaten nichts zu tun, führte der EU-Verbraucherkommissar aus.
Auf dem EU-Agrarrat hatte vor allem Frankreich seine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Seuche von Belgien ins Land komme. Deshalb arbeitet auch Frankreich zum Teil mit Zäunen in den Ardennen. Andriukaitis forderte die EU-Mitgliedstaaten eindringlich zur verstärkten Kooperation auf, um die Wildschweinepopulation überall in der EU zu reduzieren. Insgesamt bleibe die Seuchenlage nach Ansicht des EU-Kommissars angespannt. Die ASP breite sich zurzeit von Russland mit großer Geschwindigkeit nach Osten Richtung Asien aus, berichtete Andriukaitis. Im Vergleich dazu sei die Lage in der EU stabiler, berichtet das Agrarische Informationszentrum (aiz).