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Afrikanische Schweinepest

ASP-Gefahr durch Wurstpakete aus Rumänien

In vielen Lebensmittelpaketen, die rumänische Familien ihren in Westeuropa arbeitenden Verwandten schicken, reist womöglich unerkannt die Afrikanische Schweinepest mit.

Lesezeit: 3 Minuten

Rund vier Millionen Rumänen leben und arbeiten in Westeuropa, vor allem in Deutschland, Spanien und Italien. Und viele von ihnen erhalten zu Ostern und Weihnachten Pakete mit Spezialitäten aus der Heimat – auch um das Heimweh zu mildern. Doch in den gut gemeinten Paketen befinden sich neben Wurstprodukten aus der Heimat auch tiefgefrorenes und frisches Schweinefleisch. Und es lässt sich gar nicht abschätzen, in wie vielen Paketen womöglich das ASP-Virus unerkannt mitreist.

Viele Hinterhofhaltungen

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Denn auch in Rumänien, einem der ärmsten Länder der EU, grassiert seit geraumer Zeit die Afrikanische Schweinepest. Gut 2.400 amtlich bestätigte ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen wurden bislang registriert und rund 800 Sperrgebiete eingerichtet. Die Dunkelziffer ist jedoch vermutlich weitaus höher, wie aus einer Reportage des Fernsehsenders „arte“ mit dem Titel „Schweinepest auf dem Vormarsch“ hervorgeht, der kürzlich im ZDF ausgestrahlt wurde. Denn rund jedes vierte rumänische Schwein wird privat in Hinterhöfen gehalten und mit Speiseresten aus der eigenen Küche gefüttert.

Viele von diesen Hinterhofhaltungen sind gar nicht registriert. Und wenn die Tiere plötzlich fiebern oder verenden, wird dies aus Angst vor Keulungsmaßnahmen nicht den Behörden gemeldet. Die Kadaver werden vergraben oder auf der Müllkippe des Dorfes entsorgt. Aus Unkenntnis über die Gefährlichkeit des ASP-Erregers werden auch Schweine aus Sperrgebieten geschlachtet, verarbeitet und die Wurst- oder Fleischpakete dann in Transportern zu den Verwandten im Westen auf die Reise geschickt.

Stichprobenartige Grenzkontrollen

Die Veterinärbehörden, so die Aussage in der „arte“-Reportage, kämpfen gegen Windmühlen an. An den Grenzen gen Westen führen sie stichprobenartige Kontrollen bei Lkw´s und Kleintransportern durch. Und wenn sie Glück haben, entdecken sie dabei eine Ladung mit „Care-Paketen“ aus der Heimat, in denen sich häufig auch Wurst- und Fleischwaren aus ASP-Sperrgebieten befinden. Pro Kleintransporter werden mitunter bis zu 300 kg Wurst bzw. Fleisch konfisziert und anschließend auf Veranlassung der Behörden verbrannt, berichten die „arte“-Reporter.

Die Coronakrise hat die ASP-Bedrohung noch weiter verschärft. Da inzwischen viele Autobahnrasthöfe geschlossen wurden, sind noch mehr osteuropäische Fahrer von Lkw´s und Kleintransportern gezwungen, sich unterwegs mit mitgebrachten Lebensmitteln aus der Heimat selbst zu versorgen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie alle die Reste ihrer Mahlzeiten in den Mülltonnen der Raststätten ordnungsgemäß entsorgen und die Tonnen dann auch regelmäßig geleert werden. Sonst droht uns nach der Coronakrise mit der ASP bald der nächste GAU.

Die vollständige Reportage zur ASP-Problematik in Rumänien können Sie in der ZDF-Mediathek aufrufen unter: www.zdf.de/gesellschaft/re/arte-re-schweinepest-auf-dem-vormarsch-100.html

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