Der philippinische Präsident Rodrigo Roa Dutertehat mit der Unterzeichnung einer Proklamation am 10. Mai wegen der grassieren Afrikanischen Schweinepest (ASP) den landesweiten „Katastrophenzustand“ erklärt. Wie das Landwirtschaftsministerium in Manila mitteilte, werden damit die lokalen Verwaltungseinheiten und Regierungsstellen verpflichtet bei der Bekämpfung der Tierseuche eng zusammenzuarbeiten. Zudem würden finanzielle Mittel aus den regionalen Katastrophenfonds zur Finanzierung von Biosicherheitsmaßnahmen und für den Wiederaufbau der Schweineproduktion frei.
Gelder aus Krisenfonds werden freigesetzt
„Die Proklamation wird es uns ermöglichen, mit den verschiedenen Behörden, Schweinezüchtern sowie dem privaten Sektor zusammenzuarbeiten, um ASP-Notfallpläne zu erstellen und umzusetzen“, erklärte Landwirtschaftsminister William Dar. Sowohl staatliche als auch regionale und lokale Behörden und Institutionen könnten die Afrikanische Schweinepest nun mit Mitteln aus einem speziellen Krisenfonds bekämpfen. Dazu zählten unter anderem die Einrichtung von Biosicherheitskontrollpunkten, die Bereitstellung von Ausrüstung für Quarantäne- und Checkpointpersonal, die Durchführung einer ASP-Informationskampagne und der Ausbau des Monitorings und Frühwarnsystems.
Mehr als 3 Mio. Schweine verendet oder gekeult
Seit dem ersten Ausbruch der ASP im August 2019 hat sich dem Ministerium zufolge die Tierseuche in 46 der 81 philippinischen Provinzen ausgebreitet. Mittlerweile sind der Tierseuche landesweit mehr als 3 Mio. Schweine zum Opfer gefallen. Der bisherige wirtschaftliche Schaden soll bei rund 1,7 Mrd. € liegen. Immer wieder gibt es neue ASP-Fälle, und die Auswirkungen sind spürbar. So war die Schweinefleischerzeugung im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut ein Viertel rückläufig. Die Angebotsverknappung hat zu einem starken Anstieg der Verbraucherpreise für Schweinefleisch geführt, dem die Regierung 2021 mit vermehrten Importen begegnen will.