Zahlreiche Drittländer haben mit einem Einfuhrverbot für deutsches Schweinefleisch reagiert, nachdem im September 2020 die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals bei Wildschweinen in Brandenburg ausgebrochen ist. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) jetzt mitteilt, habe man in intensiven Verhandlungen erreicht, dass einige Drittländer nun das sogenannte "Regionalisierungskonzept“ akzeptieren. Dieses Prinzip ermöglicht einen Export von Schweinefleisch aus ASP-freien Gebieten.
Fortschritte bei Regionalisierungsverhandlungen
Eine solche Vereinbarung hat das BMEL nun mit Vietnam beschlossen: Ab sofort kann Deutschland wieder frisches Schweinefleisch nach Vietnam exportieren. Auch Singapur habe kürzlich einer Regionalisierung zugestimmt. Zudem habe das Ministerium in Verhandlungen mit Brasilien, Argentinien, Südafrika und Südkorea Ausnahmen von der vollständigen Exportsperre für behandelte/verarbeitete Schweinefleischerzeugnisse oder Produkte vom Schwein erreicht. Als erstes positives Signal habe Thailand zudem die für drei Monate befristete Exportsperre nicht verlängert. Damit sei der Export für einzelne Unternehmen, die bisher von dem Land zugelassen waren, wieder möglich. Das BMEL habe jetzt das offizielle Marktöffnungsverfahren eingeleitet. Darüber hinaus teilte das Ministerium mit, alle verfügbaren Kontaktmöglichkeiten für die Regionalisierungsverhandlungen mit China zu nutzen - auch unter Einbeziehung des Bundeskanzleramtes.
Der Handel mit Schweinefleisch innerhalb der Europäischen Union ist weiter möglich. Das Regionalisierungsprinzip für die ASP ist in der EU anerkannt. Der innergemeinschaftliche Handel wird lediglich für die Betriebe eingeschränkt, die im Restriktionsgebiet liegen.