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Afrikanische Schweinepest

ASP: Täglich neue Funde

Die Kette der täglichen ASP-Funde reißte nicht ab. Zwei der vier Restriktionsgebiete mussten erweitert werden. Vandalismus, Diebstahl und Munitionsfunde erschwerden den Zaunbau.

Lesezeit: 3 Minuten

Frischlinge, Überläufer, Bachen, Keiler: Beinahe täglich gebe es bis zu 20 neue Wildschweinfunde in Brandenburg, informierte Amtstierärztin Petra Senger in der vergangenen Woche die Mitglieder des Kreistags im Landkreis Oder-Spree. Ihr Landkreis ist mit insgesamt 346 ASP-Funden mit Abstand am stärksten von der Afrikanischen Schweinepest betroffen. Bundeweit wurden von Nationalen Referenzlabor für die ASP, dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bis heute (2.02.21) insgesamt 607 ASP-positive Wildschweinfunde gemeldet, davon 588 in Brandenburg und 19 in Sachsen.

Aufgrund aktueller Funde mussten inzwischen zwei der insgesamt vier Restriktionsgebiete erweitert werden. Am deutlichsten fiel dies in Sachsen aus. Das Gefährdete Gebiet wurde mehr als verdoppelt und umfasst nun 322 Quadratkilometer. Im gleichen Zug wurde die Pufferzone auf 826 Quadratkilometer erweitert. Es nimmt nun den gesamten Landkreis Görlitz nördlich der Autobahn 4 ein. Die zweite Erweiterung der Restriktionszonen erfolgte im brandenburgischen Landkreis Märkisch Oderland.

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Beschwerliche Bergung

Wichtig sei, dass die gefundenen Kadaver so schnell wie möglich geborgen werden, zitiert die Märkische Oderzeitung (MOZ) die Amtstierärztin. Ihr Amt habe allein für die Bergung sechs neue Mitarbeiter eingestellt. Wegen des unwegsamen und sumpfigen Geländes dauere es für einen einzelnen Kadaver jedoch manchmal Stunden. Um die Rückzugsflächen für die Schweine zu verringern, werde darüber nachgedacht, sumpfige Schilfgebiete zu mähen oder abzubrennen. Die Untere Naturschutzbehörde habe bereits zugestimmt. Für viele Wiesenbrüter biete das sogar Vorteile.

Dürfen Felder bald wieder bestellt werden?

Gute Nachrichten hatte die Amtstierärztin auch für die Besitzer und Pächter der bisher gesperrten Ackerflächen. Die Landwirte in den Restriktionsgebieten werden ihre Felder wieder bestellen dürfen. Das Land Brandenburg erarbeite dazu gerade einen Leitfaden. Der werde auch Feldfrüchte auflisten, die in Biogasanlagen verwertet werden können, den Wildschweinen aber nicht als Futtergrundlage dienen. Auch für das Anlegen von Jagdschneisen werde es klare Konzepte geben.

Vandalismus und Diebstahl gefährden den Zaunbau

Unterdessen kommt der Bau der festen, wildschweinsicheren Zäune nur mühsam voran. Inklusive des Grenzzauns zu Polen seinen zwar schon 300 Kilometer fester Zaun verbaut worden. In allen drei brandenburgischen Restriktionsgebieten habe man jedoch mit Vandalismus und Diebstahl zu kämpfen, bestätigte der Leiter der Obersten Jagd- und Forstbehörde Brandenburgs, Carsten Leßner, gegenüber der MOZ. Immer wieder werden Zäune zerschnitten oder Hunderte von Metern des Zaunes gestohlen.

Hinzu komme der Schneebruch, bei dem bereits errichtete Zäune durch herabstürzende Äste und umgefallene Bäume beschädigt wurden. Die Landkreise, so betonte Leßner, müssten derzeit einen sehr großen Aufwand betreiben, um alle Zäune instand zu erhalten. Immerhin umfassen die drei Weißen Zonen in Brandenburg derzeit eine Fläche von rund 43.000 ha. Leßner geht davon aus, dass sich in den Kerngebieten und Weißen Zonen derzeit zwischen 3.500 und 5.500 Wildschweine aufhalten.

Munitionsfunde verzögern die Arbeiten

Der Zaunbau gehe auch deshalb nur langsam vorn, so Leßner, weil die Arbeiten an der deutsch-polnischen Grenze durch Munitionsfunde und das Entdecken von gefallenen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg die Arbeiten verzögert werden. In Frankfurt/Oder baue man z.B. bereits seit Wochen an neun Kilometer Grenzzaun zu Polen. Im Landkreis Märkisch-Oderland habe man mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Hier komme allerdings auch noch das Hochwasser der Oder erschwerend hinzu.

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