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Kommentar

ASP: Worauf es jetzt ankommt

Die Funde von Wildschweinen mit ASP mehren sich. Der Schweinepreis stürzte schon beim ersten Fund ab. Jetzt die Preismelder zu beschimpfen, ist aber wenig hilfreich, sagt Andreas Beckhove.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Andreas Beckhove, top agrar Markt:

Nach den ersten deutschen ASP-Fällen sitzt der Schock bei vielen Schweine­haltern tief – selbst wenn man früher oder später damit rechnen musste. ­Wirklich überraschend ist auch der Preisverfall bei Ferkeln und Schlachtschweinen nicht. Bei vergangenen ­Krisen stürzten die Notierungen ebenfalls ab, wenn wichtige Absatzmärkte über Nacht wegbrachen.

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Wenig hilfreich ist es jetzt, die Preismelder zu beschimpfen. Die meisten Schweinehalter wissen, dass sich der Markt nicht überlisten lässt. Bei einer gestützten Notierung würden Schlachter sofort die Stückzahlen reduzieren, und in den Ställen würden sich Mastschweine und Ferkel stapeln.

Die Erfahrung zeigt aber, dass sich der Schweinemarkt schnell wieder erholen kann. Nach dem ASP-Ausbruch in Belgien vor zwei Jahren kauften ­deutsche Schlachtbetriebe Tausende belgische Schweine und entlasteten so den dortigen Markt. Günstiges Fleisch legt sich ­jeder Schlachter gerne ins Lager.

Auch deutsche Ware wird sich auf dem EU-Binnenmarkt schnell neue Wege ­suchen. Dank des Regionalisierungsprinzips bleiben wir handelsfähig – zumindest in der EU. Das wirkt wie eine Risikoabsicherung, denn über 60 % der Ausfuhren bleiben in Europa (siehe ASP-­Sonderseiten in der neuen top agrar 10/2020 ab Seite 40).

In China, Südkorea und Co. hilft uns die Regionalisierung bislang leider nicht. Bund, Länder und Behörden ­sollten ­daher weiter ruhig und besonnen die Krisenpläne abarbeiten. Denn der professionelle Umgang mit der Pest könnte die Verhandlungen mit China ­unterstützen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium arbeitet mit Hochdruck ­daran, das Tor nach Asien ­wieder aufzustoßen. Die Chance auf eine ­Einigung war wohl nie größer, denn ­Chinas Schweinefleisch­defizit ist riesig, und deutsche Lieferanten sind dort gern gesehen.

Doch Vorsicht: Das Vertrauen ist schnell verspielt. Es kommt jetzt darauf an, dass unsere Hausschweinebestände „ASP-frei“ bleiben. „Polnische“ Ver­hältnisse würden den Drittlandexport nachhaltig schädigen. Denn in Polen ist die Seuche außer Kontrolle und springt zwischen Haus- und Wildschweinen hin und her. Vorbildlich ist hingegen das Bekämpfungskonzept der Tschechen: Infektion schnell eingrenzen, Fallwildsuche ­intensivieren und die Kernzone komplett räumen. Tschechien gilt nach dem Ausbruch von 2017 heute als ASP-frei.

Parallel dazu müssen wir die Einschleppungsrisiken weiter konsequent minimieren. Eine feste Zaun­anlage an der polnischen Grenze kann dabei ­genauso sinnvoll sein, wie eine wildschweinefreie Zone. Der Kampf gegen das Virus geht weiter.

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