Als wenig hilfreich und überflüssig bezeichnete der Vorsitzende des Vereins Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (AEF), der frühere Minister Uwe Bartels, das Rechtsgutachten von Greenpeace. Die Umweltschutzorganisation blende die internationalen Handelsbeziehungen vollkommen aus. „Tierwohl ist unteilbar“, so Bartels.
Greenpeace müsse sich vorhalten lassen, dass die angekündigte Initiative eines Normenkontrollverfahrens dem Tierwohl in der Nutztierhaltung mehr schade als nutze. Es sei mittlerweile unumstritten, dass in der Tierhaltung aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse, aber auch aufgrund des Wertewandels in der Gesellschaft Veränderungsbedarf in den Haltungssystemen bestehe. Landwirte, der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und Anlagenbauer hätten sich seit geraumer Zeit engagiert, um Verbesserungen in der Tierhaltung umzusetzen. Dies zeige die Teilnahme von Landwirten bei der Tierwohlinitiative des LEH, bei der Ringelschwanzprämie in Niedersachsen. In vielen anderen Projekten zeigten Landwirte erfolgreich, wie auf nicht-kurative Eingriffe verzichtet werden kann.
Auch die auf Bund- Länderebene laufenden Verhandlungen um eine „Nationale Nutztierstrategie“, bei der auch die Kastenstands-Problematik in der Sauenhaltung gelöst werde, zeigten, dass erhebliche Verbesserungen in der Tierhaltung stattfinden werden.
Bei all dem werde jedoch berücksichtigt, dass die Landwirte nicht ökonomisch überfordert werden, und die Tierhaltung nicht aus Deutschland in Länder mit niederen Tierwohlstandards abwandert, wie dieses offenbar Greenpeace in Kauf zu nehmen bereit ist.