Der schwedische Bauernverband (LRF) hat seine Forderungen nach einem schärferen Vorgehen gegen Stalleinbrüche und rücksichtslose Tierrechtsaktivisten bekräftigt. Der Verband legte Justizminister Morgan Johansson in der vergangenen Woche einen Maßnahmenkatalog vor, der Agrarbetriebe besser vor solchen Attacken schützen soll.
Der Bauernverband weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Schweden eines der strengsten Tierschutzgesetze habe und die Haltungsbedingungen von Nutztieren zu den besten der Welt zählten. Zugleich sei der heimische Agrarsektor führend bei der Minimierung des Antbiotikaeinsatzes und im Kampf gegen Resistenzen. Dennoch seien immer mehr schwedische Bauern den Bedrohungen und dem Hass durch „undemokratische Kräfte“ ausgesetzt, dies wolle man nicht mehr hinnehmen.
Wie Einbrüche in Privatwohnungen behandeln
Um die Landwirte besser vor medialen und körperlichen Attacken zu schützen, schlägt der Verband unter anderem vor, das gesamte Betriebsgelände in den juristisch geschützten Bereich des „häuslichen Friedens“ einzubeziehen. Das Eindringen in die Ställe würde dann genauso behandelt wie Einbrüche in Privatwohnungen. Notwendig wären aus Sicht des Bauernverbandes auch härtere Strafen für Stalleinbrüche.
Darüber hinaus sollen landwirtschaftliche Flächen in ihrer Gänze für Demonstrationen und andere Protestaktionen gesperrt werden. Der Verband argumentiert nicht zuletzt mit der zu Beginn der Corona-Krise erfolgten Einstufung der Landwirtschaft als „systemrelevant“. Wenn der Agrarsektor für die Politik eine solch wichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Rolle spiele, dann müsse er auch einen besonderen gesetzlichen Schutz erhalten, so der LRF.