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Krise am Schweinemarkt

BDL fordert Umstrukturierungsprämien für schweinehaltende Betriebe

Der Bund der Deutschen Landjugend fordert freiwillige und befristete Ausstiegs- und Umbauhilfen, um den gravierenden Strukturbruch in der Schweinehaltung zu verhindern.

Lesezeit: 3 Minuten

Angesichts der Krise auf dem Schweinemarkt fordert der Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) eine freiwillige, auf fünf Jahre befristete Umstrukturierungsprämie für betroffene Betriebe. Das freiwillige Angebot soll einen gravierenden Strukturbruch verhindern und den moderaten Struktur­wandel in der Tierhaltung begleiten. Wie der BDL mitteilte, sei diese Forderung ein Teil vom „Positionspapier für eine Umstrukturierungsprämie für schweinehaltende Betriebe in Deutschland“, das die Bundesmitgliederversammlung des BDL einstimmig beschlossen habe. Der BDL fordert die Politik und alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette angesichts der Schweinekrise auf, endlich zu handeln. Zahlreiche schweinehaltende Betriebe hätten wegen fehlender Zukunftsperspektiven und der historisch schlechten Erlössituation bereits aufgegeben, so der Verband. BDL-Vize Stefan Schmidt berichtete den Delegierten von seinen Gesprächen mit Junglandwirtinnen und Junglandwirten, deren Schweineställe bereits leer stehen oder in Zukunft leer stehen werden. Damit nicht noch mehr Tierhalter ihre Stalltüren für immer schließen brauche es die im Positionspapier beschriebene Umstrukturierungsprämie.

Zwei Ansätze

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Der BDL will mit seinem Papier aber nicht den Einstieg in den Ausstieg, sondern Zukunftsperspektiven für Betriebe. Daher fordert die Organisation eine freiwillige und befristete Umstrukturierungs­prämie, die durch andere Maßnahmen wie 5xD oder die Entwicklung neuer Betriebszweige begleitet werden muss. Diese verfolgt zwei Ansätze:

  • Erstens soll die Prämie durch Marktberuhigung nicht nur den Betrieben, die aufhören wollen, eine Perspektive bieten, sondern auch denen, die weiter wirtschaften. Sie soll die Schließung/Stilllegung von Betriebszweigen, den Umbau oder die Umnutzung von Gebäuden sowie den Aufbau neuer Betriebszweige (z. B. regionale Schlachtung und Vermarktung, Energie) umfassen. Inwieweit dann die inländische Versorgung in Deutschland mit Schweinefleisch noch sichergestellt werden kann, ist nach Angaben des BDL zu prüfen und kritisch zu hinterfragen.
  • Zweitens soll die Umstrukturierungsprämie an Betriebe gezahlt werden, die im Rahmen einer Umgestaltung der Ställe hin zu mehr Tierwohl ihren Tierbestand deutlich reduzieren. Ziel sei es, Wertschöpfung und Knowhow in Deutschland zu halten und sich gleichzeitig an die veränderten gesellschaftlichen und politisch gewollten Anforderungen an Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz anzupassen. Dabei stehe die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Betriebe im Fokus.

BDL-Vize mahnt Ampelparteien an

So vielfältig wie die Ursachen der Schweinekrise sind, so vielfältig müssten sie durch passende Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen – auch der EU – angegangen werden, stellte Schmidt klar. Wichtig sei, dass die Schweinehaltung nicht ins Ausland verlagert werde. In Deutschland müsse weiterhin Schweine­fleisch zu hohen Standards produziert werden können. „Auch wenn wir uns dafür von den hohen Bestandszahlen verabschieden müssen“, stellte der BDL-Vize fest. Er hoffe, dass mehr Tierwohl und Wertschöpfung sowie auch mehr Akzeptanz in der Gesellschaft dadurch erreicht würden, heißt es im BDL. Auch wenn klar sei, dass nicht alle BDL-Vorschläge gleich umgesetzt werden können, stehe doch fest, dass die Schweinehalter jetzt ein deutliches Signal aus Politik und Handel brauchen. „Langfristig werden verlässliche ökonomische und rechtliche Rahmenbedingungen benötigt, damit Junglandwirtinnen und Junglandwirte in der Tierhaltung überhaupt noch eine Zukunft sehen und bereit sind, in mehr Tierwohl sowie Umwelt- und Klimaschutz zu investieren“, zitiert Schmidt das BDL-Positionspapier. „Die Zeit drängt“, mahnt der BDL-Vize und erinnert daran, dass sich SPD, Grüne und FDP in den Sondierungsgesprächen dazu bekannt haben, die Nutztierhaltung tiergerecht umzubauen und dafür Unterstützung zu leisten.

HIER können Sie das Positionspapier herunterladen.

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