Ab Ende Januar 2022 soll die novellierte europäische Tierarzneimittelverordnung vollständig angewendet werden. Damit die Verordnung erfolgreich umgesetzt werden kann, müssen die vorgesehenen Datenbanken rechtzeitig ihre Arbeit aufnehmen. Darauf hat der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) hingewiesen. „Für die Umsetzung der Vorgaben ist es entscheidend, dass die geplanten Datenbanken zu Tierarzneimitteln, zur Überwachung der Arzneimittelsicherheit und zur Herstellung, Einfuhr und dem Vertrieb rechtzeitig funktionsfähig sein werden“, betonte die Vorsitzende der BfT-Arbeitsgruppe Zulassungsfragen, Dr. Sabine Schneider, in der vergangenen Woche im Nachgang zu einem Symposium des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zu dieser Thematik.
Innovationen nicht behindern
Der administrative Aufwand solle dabei so weit wie möglich begrenzt und unnötige Doppelarbeit vermieden werden. Vorgaben sollten zudem hinreichend flexibel gehalten werden, um Innovationen nicht unnötig zu behindern. „Um die Entwicklung neuer Tierarzneimittel zu sichern und die Verfügbarkeit zu verbessern, setzt sich die veterinärmedizinische Industrie gemeinsam mit anderen Organisationen für eine Harmonisierung und Konvergenz der Vorgaben ein“, erklärte BfT-Geschäftsführerin Dr. Sabine Schüller. Der Markt für Tierarzneimittel sei zwar im Vergleich zu anderen Branchen klein und mache nur 3 % vom Humanarzneimittelmarkt in Europa aus, er zeichne sich aber durch ein kontinuierliches Wachstum und eine hohe Innnovationskraft aus.
Nutztiersektor nimmt zwei Drittel des Marktes ein
In Deutschland sei seit einigen Jahren das Kleintiersegment die dynamischste Sparte, so Schüller. Weltweit nehme der Nutztiersektor immer noch rund zwei Drittel des Marktes ein. Angesichts enormer wirtschaftlicher Kosten durch Tierkrankheiten seien Innovationen auch weiterhin gefragt, hob die BfT-Geschäftsführerin hervor. Deshalb müsse darauf geachtet werden, dass die Lösungen für die Tiergesundheit nicht zum Engpass würden, sondern die Branche auch weiterhin bestmöglich zur Tiergesundheit beitragen und der gesellschaftliche Nutzen voll ausgeschöpft werden könne.