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BfT: Tiergesundheitsbranche sieht sich neuen Herausforderungen gegenüber

Der Tiergesundheits-Markt ist 2019 laut Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) um 3,8 % gewachsen. Vor allem das Impfstoffsegment und die pharmazeutischen Spezialitäten legten zu.

Lesezeit: 4 Minuten

„Das aktuelle Corona-Geschehen und seine Folgen werden uns noch lange Zeit beschäftigen“, eröffnete Jörg Hannemann, Vorsitzender des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. seinen Geschäftsbericht anlässlich der Mitgliederversammlung des Verbandes am Donnerstag. Die Versammlung wurde aufgrund des Corona-Geschehens als Webkonferenz durchgeführt.

Auch nach ihrem Inkrafttreten sei die neue europäische Tierarzneimittelverordnung mit den zahlreichen Nachfolgerechtsakten ein wichtiges Thema des Verbandes, so Hannemann weiter. Hinzu kämen neue EU-Maßnahmenpakete wie der Nachhaltigkeitspakt oder der Green Deal.

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Eine erste Sondierung der fast 50 Legislativ- oder Politikvorschläge erfolgte mit Blick auf Konsequenzen für den Tiergesundheitssektor. Allen voran nannte Hannemann hier die Farm-to-Fork-Strategie, die man im Auge behalten müsse. Für die Branche sei es aber auch wichtig, andere Bereiche, die chemisch-pharmazeutische Industrie direkt betreffend, nicht außer Acht zu lassen. Der BfT habe darüber hinaus auch die aktuellen Veränderungen in der Tierhaltung und der Veterinärlandschaft auf das Geschäftsumfeld der veterinärpharmazeutischen Industrie analysiert.

Die gesellschaftspolitische Kritik an der modernen Landwirtschaft und zahlreiche Belastungen für die Nutztierhalter treffen laut dem Verband auch den Tiergesundheitssektor. Demgegenüber wird insbesondere in der aktuellen Situation erwartet, dass die Landwirtschaft Lebensmittel in gleicher Weise wie bisher bereitstellt. Die gewünschte und erforderliche Planungssicherheit für den landwirtschaftlichen Sektor rückt derzeit weiter in die Ferne.

Die Krankheitsvorbeuge nimmt laut dem Bundesverband eine immer wichtigere Stellung ein. Die Impfung sei dabei ein unverzichtbares Instrument. Der Verband habe daher im vergangenen Jahr den Austausch auf politischer und ministerialer Ebene zur Tierseuchenbekämpfung im föderalen System verstärkt. Außerdem habe man an Konzepten gearbeitet, um das Thema der Gesundheitsvorsorge, insbesondere durch Impfen, fest beim Kleintierhalter zu verankern.

Marktentwicklung zeigt stabiles Wachstum bei Krankheitsvorbeuge

Der Tierarzneimittelmarkt in Deutschland wuchs 2019 als Schätzung auf den Gesamtmarkt auf 843,9 Mio Euro mit einem Zuwachs von +3,8 %, so der BfT am Donnerstag weiter. Auf die Teilmärkte entfielen 37 % auf Pharmazeutische Spezialitäten, 28 % auf Impfstoffe und auf Antiparasitika 18 % sowie Antiinfektiva 17 %. Der Anteil des Kleintiersegmentes macht 55 % und der des Nutztiersegmentes 45 % aus.

Mit einem Wachstum um 5,3 % auf 235,66 Mio. Euro habe sich das Impfstoffsegment erfreulich entwickelt, erklärte der Vorsitzende weiter. Neben dem Trend zur Krankheitsvorbeuge bei Nutztieren hätten auch Infektionsgeschehen wie der Blauzungenausbruch in Süddeutschland oder die Impfempfehlung gegen das West-Nil-Virus beim Pferd zu dieser Entwicklung beigetragen.

Eine verbesserte Lieferfähigkeit von Impfstoffen gegen das equine Herpesvirus bilde sich ebenfalls in den Marktzahlen ab. Die Impffreudigkeit bei Hunden und Katzen war im vergangenen Jahr nicht unbedingt stärker ausgeprägt, führte Frau Dr. Schüller, Geschäftsführung des Bundesverbandes für Tiergesundheit aus. „In den vergangenen Wochen und auch aktuell sollten Tierhalter besonnen reagieren und sich immer erst telefonisch mit ihrem Tierarzt beraten. Impfschutz aufrecht zu erhalten bleibt aber wichtig,“ so Dr. Schüller.

„Wir setzen uns dafür ein, dass trotz der Beschränkungen wichtige Tierarzneimittel die Praxen erreichen und den Tierärzten für notwendige Behandlungen zur Verfügung stehen“, rundet sie ab.

Ebenfalls mit mehr als fünf Prozent auf ein Volumen von 315,19 Mio Euro wuchsen die Pharmazeutischen Spezialitäten. Wachstumstreiber in diesem Segment waren erneut Produkte zur Behandlung von Haut und Ohr.

Positiv entwickelte sich der Markt auch durch Zuwächse bei der Reproduktionskontrolle im Kleintiersegment. Auch die zunehmende Umstellung auf die speziell für das Tier entwickelten Präparate zur Behandlung von Störungen des Hormonhaushaltes, wie Diabetes oder der Schilddrüsen-Hormonproduktion, spiegelt sich in der Entwicklung dieses Segmentes wider.

Regelmäßige Floh- und Zeckenbekämpfung und neue speziell für die Katze entwickelte Produkte schlagen sich positiv auf die Entwicklung des Antiparasitika-Segmentes nieder. Dieses wuchs um 2,3 % und macht derzeit 149,46 Mio Euro aus. Das Antiinfektiva-Segment wuchs mit 0,3 % (143,63 Mio Euro) nur in geringem Umfang. Preisbereinigt ist ein weiterer Mengenrückgang durch die Maßnahmen des Minimierungskonzeptes zu sehen.

„Das Kleintiersegment wuchs im vergangenen Jahr wieder etwas mehr als das Nutztiersegment, so dass das Verhältnis der beiden Produktbereiche mit 55 zu 45 % zum Vorjahr geschätzt wird“, fasste Dr. Sabine Schüller zusammen.

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