Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat heute bei einer Videokonferenz mit den Agrarministern der Länder über Reaktionen auf die aktuell schwierige Lage der Schweinehalter diskutiert. Als Hilfsmaßnahmen haben die Minister vor allem über den Zeitpunkt für Beihilfen für private Lagerhaltung von Schweinefleisch und direkte Hilfen für Schweineerzeuger über die Corona-Hilfen diskutiert.
Private Lagerhaltung im Januar?
Den Einstieg in Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung visiert das BMEL derzeit für Mitte Januar an, erläuterte Klöckner bei dem Gespräch. Denn dann sei erfahrungsgemäß die übrige Nachfrage eher schwach. Vorher würden diese auf Grund der ohnehin stärkeren Nachfrage vor Weihnachten und der fehlenden Schlachttage um den Jahreswechsel wenig Sinn machen, heißt es aus dem BMEL. Die Private Lagerhaltung komme zwar nicht direkt den Schweineerzeugern zu Gute, könne aber durchaus eine marktstabilisierende Wirkung entfalten, lautet die Einschätzung.
Corona-Hilfen für Schweinehalter?
Als direkte Hilfsmaßnahmen für Schweineerzeuger ist die Ausweitung der Corona-Hilfsgelder auch auf betroffene Schweinebetriebe im Gespräch, erläuterte Klöckner. Um Mittel zu bekommen müssten Betriebe allerdings nachweisen, dass ihre Einnahmeausfälle einen Corona-Bezug haben. Das BMEL prüfe derzeit noch, inwieweit die Corona-Hilfen in ihrer Konstruktion für die schweinehaltenden Betriebe überhaupt eine geeignete Liquiditätshilfen darstellen. Die Fördermaßnahmen dürften allerdings nicht an Preis und Menge ansetzen, hieß es weiter.
Förderung für den Ausstieg aus der Schweinehaltung?
Fördermaßnahmen zur Aufgabe der Schweinehaltung, wie es etwa in den Niederlanden gibt, bewertet das BMEL bisher skeptisch. Programme zur Bestandsreduzierung würden zu weiteren Betriebsaufgaben, zu einer stärkeren Konzentration der Tierhaltung und einer weiteren Abnahme des Selbstversorgungsgrades führen, hieß es. Vor- und Nachteile müssten sehr gut abgewogen und überlegt werden. Dazu müsse auch die Wettbewerb Situation mit den Nachbarländern Dänemark und Niederlande angesehen werden.
Niedersachsen will Corona-Engpässe in Schlachtung beheben
Die niedersächsische Agrarministerin Barbara Otte-Kinast betonte nach dem Gespräch vor allem Maßnahmen, die zur Beseitigung von Engpässen bei der Schlachtung und Zerlegung führen. „Deshalb sind wir in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium, um eine Flexibilisierung in den Schlachthöfen zu realisieren“, sagte sie. Niedersachsen erarbeite derzeit eine Richtlinie für ein Ampelsystem, damit der Betrieb bei einem Corona-Infektionsgeschehen in einem Schlachthof aufrechterhalten werden kann.
Bauernverband fordert Maßnahmen gegen einen Strukturbruch
Der Bauernverband hatte im Vorfeld des Gespräches der Agrarminister eindringlich auf die schwierige Lage der Schweinehalter aufmerksam gemacht. Die Politik müsse dringend Maßnahmen ergreifen, um einen weiteren Strukturbruch im Bereich der Schweinehalter zu verhindern, hatte Bauernpräsident Joachim Rukwied gesagt. „Wenn wir weiter Schweinefleisch aus Deutschland auf dem Tisch haben wollen, dann brauchen unsere Schweinehalter jetzt ein klares Signal, dass Schweinehaltung in Deutschland weiterhin gewünscht ist. Alleine können die Bauern diese Krise nicht schultern“, so Rukwied.
ISN für Corona-Nothilfen und gegen private Lagerhaltung
Die ISN forderte schnelle und unbürokratische Corona-Nothilfen für Schweinehalter analog zu anderen Wirtschaftsbereichen sowie eine Abstimmung der Maßnahmen zur Lösung des Schweinestaus. „Eine Förderung der Privaten Lagerhaltung (PLH), wie sie aktuell auch diskutiert wird, ist hingegen nicht sinnvoll, weil diese zu keiner schnellen finanziellen Entlastung der Schweinehalter führt – im Gegenteil, Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass die PLH eine Markterholung sogar verzögert“, sagte ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack.
von wolfram forstpointner
Schlachtschweinestau-Impfung
Ich hoffe, daß sobald der erste Impfstoff am Markt ist vorrangig das Schlachthofpersonal geimpft wird. Somit könnte ab ca. Januar wieder voll geschlachtet und zerlegt werden um den Stau aufzulösen. Alles andere wäre sonst von den Verantwortlichen (Politik, Schlachthofbetreiber) selbst ... mehr anzeigen verschuldet und sollte nicht auf die Landwirte abgeschoben werden. Ob ein Lehrer der 7.,8. Klasse bei Impfengpässen 1 Woche länger von zu Hause unterrichtet ist in diesem Fall wohl nebensächlich. Wenn jemand zu diesem Thema nähere Infos hat, oder Einluß nehmen kann, bitte ich um Antworten weniger anzeigen
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von Rudolf Nattebrede
Kennzeichnung
Sehr geehrte Frau Ministerin Klöckner, Meine Frau sucht beim Einkauf immer nach deutschen Lebensmitteln. Gar nicht so einfach, da diese Kennzeichnung meist klein geschrieben auf der Packung steht. Man spricht über Schweden, wo überwiegend einheimische Produkte gekauft werden, DA ... mehr anzeigen STEHT ABER AUCH SCHON AN REGAL, DASS DIESES PRODUKT AUS SCHWEDEN KOMMT. Mal nur so zum Nachdenken! weniger anzeigen
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von Rudolf Nattebrede
Hilfen
Sehr geehrte Frau Ministerin Klöckner, Bisher sind alle Hilfsprogramme so angelegt, daß sie für uns Landwirt kaum zu beantragen sind. Landwirte können Ihnen Betrieb nicht kurzfristig schließen, wenn dann für immer. Sie sagen es darf für eine Hilfe keine Preisbindung und ... mehr anzeigen Mengenbindung geben, dass sind aber die Kriterien, die uns in die Krise gebracht haben. Preisverfall und Stau im Schlachthof. weniger anzeigen
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von Rudolf Nattebrede
PLH
Sehr geehrte Frau Ministerin Klöckner, Fragen Sie doch bitte ihre Vorgänger im Amt des Agrarministers nach dem Erfolg der Privaten Lagerhaltung für die Landwirte. Genutzt hat diese Maßnahme nur den Schlachter und den Kühlhausbetreibern. Billig Schweine einkaufen, schlachten, ... mehr anzeigen verarbeiten, in Kühlhaus einlagern, auslagern wenn Preis für Schweine wieder steigt. Schweinepreis schön niedrig halten!! weniger anzeigen
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von Anton Heukamp
Planwirtschaft
Wir Schweinehalter sind uns scheinbar einig, dass die PLH ("Planwirtschaftliche" Lagerhaltung) uns nicht hilft. Falls Frau Klöckner uns helfen und nicht erneut eins überhelfen möchte, möge sie bitte von dem Blödsinn absehen. Ich denke, dass selbst die Schlachter die Nachteile, dieser ... mehr anzeigen früher häufig praktizieren Fehlsubventionierung, sehen. Finger weg!! Die Angst um die Sorge des Selbstversorgungsgrades kann ich nur belächeln, wie verlogen nach den kürzlichen Vorwürfen gegen uns Schweinehalter. Am besten hört die Regierung auf, über Stützen zu brüten, bis sie 20.000 €, die den meisten Betrieben wenig nützen auszahlen, sind eh die meisten pleite. Am besten zurücklehnen, Teetrinken und nichts machen, dann werden wenigstens keine Steuergelder für sinnlose "Arbeitsstunden" vergeudet. Das BMEL am besten gleich auflösen, diesen Vorschlag fand Frau Klöckner von mir wenig lustig. Wäre aber sinnvoll. Uns hilft dort niemand. weniger anzeigen
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von Hermann Kamm
Tsja am einfachsten
am A. lecken lassen und nix mehr Produzieren. Alles auf Insektenflächen umstellen. ich denke das ist die Lukrativere Produktion.
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von Franz Zurhake
Keine Ahnung, aber eine Frage
Wenn keine PLH gewünscht ist (verständlicherweise), wohin dann mit dem unverkäuflichen Fleisch?
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von Heinrich Albo
Da hin wo es vor BSE auch gegangen ist...
Ins Schweine und Hühnerfutter als Fleischknochenmehl.Diese Tiere sind keine Vegetarier und werden es auch nie werden. Wir brauchen die Nebenprodukte (Pfötchen,Schwänze,Rüssel etc.sind Lebensmittel) nicht mehr nach Asien exportieren und sparen Sojaschrot aus Südamerika und ... mehr anzeigen synthetische Aminosäuren aus China. Tiermehl aus hoch erhitzten toten Tieren ist komplett was anderes und sollte man nicht wieder Produzieren...aber Schlachtabfälle von frischen Schlachtkörpern geht schon... weniger anzeigen
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von Markus Grehl
Selbstversorgungsgrad?
Ich dachte es wird zu viel produziert. Warum hat die Weinkönigin dann Bedenken wegen der Selbstversorgung? Man soll doch weniger einstallen wenn zu viel auf dem Markt ist. Kann mir das mal jemand logisch erklären?
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von Bernd Rüsseler
Neulich
Neulich soll diese Person noch erklärt haben, daß die Bauern eine Mitschuld an der Misere träfe, weil sie am Anfang des Jahres "zuviele" Sauen zugelassen und Ferkel eingestallt haben. Mit anderen Worten, die Schweinehalter hätten damals schon wissen sollen, was Merkel, Weinkönigin ... mehr anzeigen und Konsorten zu der Zeit tunlichst nicht gewusst haben. Das jetzige Geplapper belegt aufs Neue, daß der Titel einer Weinkönigin nicht unbedingt einen Rückschluss auf das intellektuelle Leistungsvermögen der Gewählten zulässt. Zuviel davon wäre bei der Amtsführung vielleicht auch hinderlich. Und der Selbstversorgungsgrad ? Je höher er ist, desto besser lassen sich die Erzeuger im trauten Einvernehmen von Politik, Industrie, Einzelhandel und sog. Verbrauchern knebeln und ausbeuten. Wer weiss schon, wie hoch er wirklich ist. Vielleicht ist ihr da nur aus Versehen was rausgerutscht, was besser unter der Decke bliebe. weniger anzeigen
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von Heinz Scholte-Meyerink
???
Vielleicht sollte man die Meldungen zum Selbstversorgungsgrad ähnlich kritisch überprüfen, wie die Meldungen zur Nitratbelastung des Grundwassers...
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von Gerd Uken
Tja wenn das dann
Die Lösung ist- das sieht man ja jetzt bei der Milch- billige Weihnachtsbutter!! Dann können sie sich schon mal auf die Grillsaison freuen
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von Bernhard Randler
Keine PLH !!!!
das ist das letzte was wir Schweinehalter brauchen. Es verlängert das Leiden unnötig. Wann der Markt sich erholen könnte, vehindert altes eingelagertes Fleisch den Preisanstieg. Es profitieren alle anderen, nur nicht die Schweinehalter. Bitte um Gottes Willen nicht die alten ... mehr anzeigen Fehler immer wieder machen. weniger anzeigen
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von Klaus Goller
Profiteure
Bei der PLH gewinnen wieder die gleichen Leute, die schon jetzt die Corona und ASP Auswirkungen auf die Bauern abgewälzt haben
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von Andreas Gerner
Schade um die Gespräche
Jeder mit einem Minimum an Einblick weiß, dass dann längst alle Kühlhäuser restlos voll sind. Oder rechnet man wie in den vergangenen Jahren mit Weihnachtsmärkten und Betriebsfesten?
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