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Tierhaltungskennzeichnung: Unpräzise und offene Finanzierung

Wir sprachen mit Wilfried Brede vom Serviceteam Alsfeld über die Tierwohlkennzeichnung. Dieser zeigt sich enttäuscht, weil das Papier so dünn ist und man damit keine Zukunftskonzepte entwickeln kann.

Lesezeit: 2 Minuten

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat am 7. Juni seine Pläne zur staatlichen Tierhaltungskennzeichnung vorgestellt. Sind Sie als Berater erleichtert, dass endlich ein Konzept auf dem Tisch liegt oder überwiegt die Enttäuschung?

Brede: Ich bin enttäuscht. Das Papier enthält kaum Fakten. Belastbare Zukunftskonzepte kann man auf dieser dünnen Erkenntnislage jedenfalls nicht entwickeln. Und warum werden die Gastronomie und die Außerhaus-Verpflegung nicht sofort mit in die Pflicht genommen?

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Mir fehlen außerdem klare Aussagen dazu, ob die guten Vorschläge der Borchert-Kommission Berücksichtigung finden werden. Größter Knackpunkt ist die offene Finanzierungsfrage.

Nur die Mast entscheidet über die Einstufung in eine der fünf Haltungsformstufen. Die Sauenhaltung spielt keine Rolle. Welche Gefahren birgt das?

Brede: Wie so häufig wurde die Ferkelerzeugung komplett vergessen. Ich befürchte, dass der dramatische Verlust an Betrieben und Sauen deshalb weitergeht. Wenn wir es ehrlich meinen mit mehr Regionalität und deutscher Herkunft, müssen alle Kettenmitglieder in das Konzept einbezogen werden – und zwar von Anfang an!

Besonders die Sauenhalter brauchen dringend ein Konzept für eine sichere und langfristige Finanzierung in ausreichender Höhe. Denn viele Betriebsleiter müssen noch die gesetzlich vorgeschriebenen Änderungen zur Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung umsetzen. In diesem Zusammenhang appelliere ich an den Gesetzgeber, das BLE-Stallbauprogramm zu verlängern. Das würde den Druck deutlich senken.

Offen sind auch noch die Fragen zum Bau- und Genehmigungsrecht. Was sagen Sie Betriebsleitern, die aktuell Umbaupläne schmieden?

Brede: Pläne schmieden ja, investieren nein! Zumindest so lange nicht, wie die Rahmenbedingungen unklar sind. Die mittelfristige Planungssicherheit muss zuerst gesichert sein! Bis dahin muss der Betonmischer weiter im Standby-Modus bleiben.

Viele Landwirte fordern neben der Haltungs- auch eine rasche Herkunftskennzeichnung nach französischem Vorbild. Sie erhoffen sich davon Nachfrageimpulse. Wie stehen Sie zu 5 xD?

Brede: Wenn der Rückgang in der Ferkelerzeugung weiter so extrem wie in den letzten Monaten voranschreitet, sehe ich 5x D künftig nur noch als Nische bzw. Marketinginstrument. Machen wir uns nichts vor: Wenn wir unsere heimische Ferkelerzeugung jetzt nicht massiv unterstützen, ist die deutsche Herkunftskennzeichnung zum Scheitern verurteilt. Dann werden wir künftig noch mehr Ferkel aus dem Ausland importieren müssen.

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