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Bamberg

BRS-Fachtagung: „Wir kennen unsere Schwachstellen"

Der Bundesverband Rind und Schwein diskutierte auf seiner Fachtagung in Bamberg über die Kritik aus der Gesellschaft und wie sich die Tierhalter jetzt umstellen sollten. Hier die wichtigsten Aussagen der Referenten...

Lesezeit: 3 Minuten

Die gesellschaftliche Einstellung zur Tierhaltung ist im Wandel. Viele Landwirte sehen sich immer wieder heftiger Kritik ausgesetzt. Wie soll die Branche auf diese neuen gesellschaftlichen Erwartungen reagieren? Welche Zielkonflikte gibt es und wie können diese gelöst werden? Was muss die Politik leisten? Um hierauf Antworten zu geben, hatte der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) am Mittwoch zu seiner jährlichen Fachtagung nach Bamberg eingeladen. Rund 250 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt.

Im ersten Vortrag skizzierte Dr. Kathrin Friederike Stock, wissenschaftliche Mitarbeiterin des VIT in Verden, die Erwartungen in Bezug auf Tiergesundheit und zeigte aktuelle Entwicklungen auf. „Wir kennen unsere Schwachstellen und arbeiten daran. Es gibt Perspektiven, wenn wir transparent sind und geschlossen auftreten“, betonte sie. Wobei Tiergesundheitsfragen selten schnell und einfach zu beantworten sind.

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Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl hob hervor, dass die Mehrheit der Gesellschaft mehr Tierwohl wolle. Leider fehle sehr oft die entsprechende Zahlungsbereitschaft. In diesem Zusammenhang begrüßte er die Haltungskennzeichnung des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Denn sie biete eine neue Transparenz, da bestehende Label rangiert und einsortiert würden. Auch das staatliche Tierwohllabel ließe sich in das System integrieren.

Der Rinderhalter Ulrich Westrup und Sauenhalter Dirk Nienhaus skizzierten Wege einer nachhaltigen Nutztierhaltung. So sei die Nutzungsdauer kontinuierlich gestiegen. Dennoch gäbe es Kritik. Doch die Bauern haben Möglichkeiten, auf diese zu reagieren und zurückzurufen. „Landwirt bekommen aber nur entsprechende Öffentlichkeit, wenn sie selbstkritisch und ehrlich mit den Themen umgehen“, machte Nienhaus deutlich.

Christian Schramm, u.a. verantwortlich für den Milcheinkauf der Zott-Unternehmensgruppe, rief die Teilnehmer auf, Krisenthemen offensiver anzupacken. Beispiele seien der Tierschutz auf Transportwegen, die Nutzungsintensität, der Antibiotika-Einsatz oder die Schlachtung von tragenden Tieren. Hier gilt es, aktiv nach Wegen zu suchen.

Dr. Manon Struck-Pacyna, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit beim Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL), ging auf Erfolgsfaktoren von Kampagnen ein. Sie stellte fest, dass Tierschutz-Organisationen bei Verbrauchern einen Vertrauensvorschuss genießen, gut mit den Medien vernetzt seien und teils „wenig zimperlich“ mit Fakten umgingen. Dennoch müsse die Branche versuchen, die NGOs auf Augenhöhe zu begegnen. Dies bedürfe einer guten Vorbereitung, Schnelligkeit und pointierte Originaltöne.

Dr. Birgit Hinrichs, Produktmanagerin bei Big Dutchman, bestätigte die geänderten gesellschaftlichen Erwartungen. Die Verbraucher wollen mehr Tier- und Umweltschutz sowie weniger Ressourcenverbrauch. Dies sei mit mehr Biosicherheit, mehr Automatisierung und Digitalisierung zu kombinieren. Bei diesem Ansatz und den notwendigen Weiterentwicklungen müsse man aber auch die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten.

In seinem Schlusswort stellte BRS-Vorsitzender Josef Hannen fest, dass das Optimum vielleicht noch nicht erreicht sei, die Branche sich aber auf den Weg mache. „Wichtig ist, dass sich alle in der Kette entsprechend beteiligen, von der Zucht bis zur Vermarktung“, betonte Hannen. Für diesen Prozess brauche die Branche zudem stabile rechtliche Rahmenbedingungen für eine langfristige Planung und die entsprechende Zeit. Hier sei die Politik gefordert.

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