In der SPD ist man offensichtlich unterschiedlicher Meinung, wenn es um den „Vierten Weg“ geht, die Lokalanästhesie als zusätzliche Alternative für die Ferkelkastration. Die Bundestagsfraktion der SPD ist klar dagegen. „Wir lehnen den vierten Weg ab, da mit der Ebermast, der Inhalationsnarkose und der Eberimpfung drei praxistaugliche Alternativen zur Verfügung stehen“, erklärte die Tierschutzbeauftragte der Fraktion, Susanne Mittag.
Die SPD-Politikerin verwies auf die Feststellung des Bundeslandwirtschaftsministeriums, dass der „Vierte Weg“ nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar sei und als Voraussetzung für dessen Nutzung das Tierschutzgesetz geändert werden müsste. Die Bundestagsfraktion bevorzuge die Eberimpfung oder die Kastration nach einer Inhalationsnarkose mit anschließender Gabe von Schmerzmitteln.
Demgegenüber vertritt das SPD-geführte Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern eine andere Position. Man befürworte grundsätzlich, die Lokalanästhesie als „Vierten Weg“ zuzulassen, hieß es vergangene Woche im Agrarressort in Schwerin. Dort ist man der Auffassung, dass der 31. Dezember 2018 als Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration praktisch nicht zu halten ist, weil die drei bekannten Alternativen von den Beteiligten nicht mit der notwendigen Stringenz verfolgt worden seien.
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