Die Bundesregierung sieht Deutschland gut gewappnet für einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Es gebe ausreichend Laborkapazitäten für Ausschlussuntersuchungen von Klassischer und Afrikanischer Schweinepest, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion.
Zudem habe das Bundeslandwirtschaftsministerium eine seit 2014 laufende Informationskampagne über die Gefahren der ASP-Verschleppung durch kontaminierte Lebensmittel verstärkt. Projekte für die Suche nach Schwarzwildkadavern mit Jagdhunden gebe es im Saarland, in Rheinland-Pfalz sowie in Schleswig-Holstein. Der Bund beteilige sich aber nicht an den dafür entstehenden Kosten, da entsprechende Maßnahmen in den Zuständigkeitsbereich der Länder fielen.
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Polen: Zahl der Schweinepestfälle nimmt stark zu
Im Osten Polens gibt es den 31. Fall der Afrikanischen Schweinepest. Die Zahl der betroffenen Betriebe hat wieder zugenommen, 50 km von der deutschen Grenze entfernt gibt es einen der neuen Fälle. Von Alfons Deter
In Polen sind seit Beginn dieser Woche elf neue Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Nutztierbeständen aufgetreten. Die Zahl der getöteten Tiere liegt schon weit über der Gesamtzahl des Vorjahres, berichtet aiz.info.
Am Mittwoch meldete die staatliche Veterinärbehörde in der Wojewodschaft Lubuskie im Osten Polens den 31. Fall der Afrikanischen Schweinepest. Dort sind bislang auch die meisten Ausbrüche in Nutztierbeständen festgestellt worden. Überwiegend handelt es sich um kleine Hofstellen, doch auch in dieser Woche hat es wieder einen Aufzuchtbetrieb mit etwa 2.000 Ferkeln getroffen.
Das Tempo der festgestellten Infektionen nimmt seit Juli rasant zu, Marktbeobachter in Polen sprechen von einer dramatischen Lage. Im bisherigen Verlauf dieses Jahres mussten im ganzen Land wegen der ASP-Fälle fast 50.000 Schweine getötet werden, das sind jetzt schon mehr als im gesamten Jahr 2019.
Im Vorjahr waren in Polen 48 ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen aufgetreten. Alle Betriebsgrößen waren betroffen - von Hofstellen mit zwei Schweinen bis zu einer Mastanlage mit 9.500 Tieren. Fast die Hälfte der Ausbrüche fand in der Wojewodschaft Warmińsko-Mazurskie statt, so aiz.info. Insgesamt mussten 2019 mehr als 35.000 Schweine getötet werden.
Die größten Hotspots befinden sich in diesem Jahr in der Wojewodschaft Lubuskie mit einer großen Häufung in Frampol, etwa 70 km südlich von Lublin. Mehrere Fälle gibt es außerdem in der Wojewodschaft Warmińsko-Mazurskie. In anderen Regionen handelt es sich bisher nur um Einzelfälle. Der zu Deutschland nächstgelegene Hof mit einem kleinen Schweinebestand befindet sich im Kreis Zielona Góra, etwa 50 km von der deutsch-polnischen Grenze entfernt.