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Tierzahlen

China: Probleme mit Tiergesundheit bremsen Schweineproduktion

Laut USDA wird die chinesische Schweineproduktion 2021 nicht so stark wachsen wie die dortige Regierung bislang erklärt hat. ASP und andere Krankheiten sorgen für eine geringe Produktivität.

Lesezeit: 3 Minuten

In China wird die Schweineproduktion in diesem Jahr wachsen, allerdings nicht so stark, wie es die Regierung bisher verlautbaren ließ. Zu dieser Einschätzung gelangte Anfang März der Agrarattaché des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) in Peking, Adam Branson,in einer Markteinschätzung. Der Analyst wies darauf hin, dass die Schweinebestände und insbesondere die Sauenherde Anfang 2021 im Vergleich zum Tiefpunkt vor einem Jahr wieder merklich aufgestockt worden seien. Nach Regierungsangaben belief sich der Gesamtbestand auf 406,5 Mio. Tiere; das waren gut 30 % mehr als zwölf Monate zuvor, und etwa 90 % der Population von 2017, dem letzten Jahr vor Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP).

Teure Ferkel durch geringe Sauenproduktivität

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Der Sauenbestand hat im Vorjahresvergleich sogar um 40 % zugenommen, doch sind laut Branson oft weniger produktive Sauen oder sogar weibliche Tiere für die Fleischproduktion als Muttertiere eingestallt worden. Der Import von hochwertigen Zuchtsauen habe zwar ebenfalls zugenommen, sei aber durch das geringe Angebot und die strenge Quarantäneanforderung bei der Einfuhr gebremst worden. Die geringere Sauenproduktivität habe zu einem knappen Ferkelangebot mit hohen Preisen geführt. Daten aus China zufolge sind derzeit für ein 20 kg Ferkel rund 220 € zu zahlen, mehr als doppelt so viel wie vor der ASP-Krise. Dazu trage auch bei, dass es neue Probleme mit Mutationen der ASP und anderen Tierkrankheiten wie der Durchfallerkrankung Porcine Epidemic Diarrhea Virus (PEDV) oder der Maul- und Klauenseuche (MKS) gebe. Die Analysten von Global Agritrends schätzen, dass China in den vergangenen zwei Monaten durch Tiergesundheitsprobleme - insbesondere infolge der „zweiten ASP-Welle“ - zwischen 7 und 8 Mio. Sauen verloren hat. Andere Marktbeobachter sprechen davon, dass sich 20 bis 30 % der Sauen in China mit den neuen ASP-Mutanten infiziert haben, die weniger tödlich sind, aber zu Produktivitätseinbußen führen.

Hoher Importbedarf trotz stärkerer Eigenversorgung

Die verringerte Sauenproduktivität und anhaltende Tiergesundheitsprobleme werden laut Branson das Wiedererstarken der chinesischen Schweineproduktion bremsen und weiter einen hohen Importbedarf zur Folge haben. Er geht davon aus, dass 2021 in der Volksrepublik fast 600 Mio. Schweine geschlachtet werden, was im Vorjahresvergleich einen Zuwachs von 71,5 Mio. Tieren bzw. 14 % entsprechen würde. Bei hohen Futterpreisen und stabilen Schlachtgewichten rechnet der USDA-Experte mit einer um ebenfalls 14 % auf 47 Mio. t steigenden Schweinefleischerzeugung. Damit würde diese erheblich unter dem von der Regierung angestrebten Produktionsziel von etwa 54 Mio. t liegen, was wieder dem Niveau von 2017 entsprochen hätte.

Die begonnene Erholung des Schweinefleischverbrauchs nach dem Ende der Corona-Restriktionen wird sich dem Agrarattaché zufolge fortsetzen und zu einem Konsumzuwachs gegenüber 2020 von 11 % auf 51,4 Mio. t führen. Damit werde die Versorgungslücke zwar etwas kleiner, doch dürften die Schweinefleischimporte ein hohes Niveau behalten. Branson geht davon aus, dass die Volksrepublik in diesem Jahr rund 4,5 Mio. t einführen wird; das wären zwar 780.000 t oder 15 % weniger als im Rekordjahr 2020, aber immer noch die zweitgrößte jemals importierte Menge. Gute Absatzmöglichkeiten sieht der Analyst dabei für die bisherigen Hauptanbieter USA, Brasilien, Kanada und die Europäische Union, wobei die wegen der ASP nicht mehr zugelassenen Lieferungen aus Deutschland größtenteils von Spanien, Dänemark und anderen EU-Staaten übernommen werden dürften.

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