In der Rangfolge der größten Schweinefleischerzeuger der Welt steht China ganz vorn. Mit einer Produktion von 44,7 Mio. t Schlachtgewicht belegt das Land der Mitte auch in diesem Jahr wieder den ersten Rang unter den wichtigsten Erzeugerländern für Schweinefleisch, berichtet der Landvolk-Pressedienst nach einer Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums. Den zweiten Platz beansprucht nach wie vor die EU, auch wenn die Produktion in diesem Jahr geringfügig um 0,4 % auf 22,5 Mio. t sinken soll. Erst mit großem Abstand folgen die USA mit einer Erzeugung von 10,68 Mio. t, wenngleich die dortigen Farmer die Vorjahresproduktion um 7,2 % übertreffen dürften. In Brasilien wird die Schweinefleischerzeugung in diesem Jahr vermutlich ebenfalls ausgeweitet, Experten rechnen mit einer Steigerung um 4,0 % auf 3,11 Mio. t. Und auch für Russland wird eine Produktionssteigerung prognostiziert, und zwar um 6,3 Prozent auf 2,03 Mio. t. Schlachtgewicht.
Für die wichtigsten Erzeugerländer weltweit rechnen die Washingtoner Agrarexperten insgesamt mit einer Produktionssteigerung um 1,5 % auf 97,13 Mio. t, nachdem die Erzeugung dort im vergangenen Jahr um 2,8 % auf 95,7 Mio. t zurückgegangen war. Im Gegenzug soll auch der weltweite Verbrauch von Schweinefleisch wieder ansteigen. Die Nachfrage soll im laufenden Kalenderjahr in den Ländern mit dem größten Verbrauch insgesamt gut 96,9 Mio. t. erreichen, das wären 1,5 % mehr als im Jahr zuvor. So wird der Verbrauch in China auf 44,6 Mio. t. Schweinefleisch und damit um 1,2 Prozent höher geschätzt als in 2007. In der EU soll die Nachfrage ebenfalls wieder wachsen, wenn auch nur um 0,3 % auf 21,3 Mio. t. Erheblich stärker soll der Schweinefleischkonsum in den USA zulegen, Fachleute rechnen mit einem Wachstum um 4,7 % auf 9,4 Mio. t Schlachtgewicht.
Infolge der weltweit steigenden Nachfrage nach Schweinefleisch erwarten Fachleute auch eine Belebung des internationalen Handels. So sollen die Schweinefleischausfuhren der führenden Exportnationen insgesamt um 6,4 % auf 5,48 Mio. t Schlachtgewicht wachsen. Vom Weltmarkt profitieren sollen dabei insbesondere die USA, die mit fast 1,7 Mio. t rund ein Fünftel mehr Schweinefleisch exportieren könnten als in 2007. Auch die EU wird wahrscheinlich ihre Schweinefleischausfuhren steigern können, vermutlich aber nur um 1,4 % auf 1,3 Mio. t Schlachtgewicht. Neue Absatzchancen sehen Marktexperten insbesondere für deutsches und dänisches Schweinefleisch in China, während Polen neue Märkte in Russland erwachsen dürften, da das dortige Importembargo mittlerweile gefallen ist. Seit der Jahrtausendwende hat die EU allerdings erhebliche Marktanteile im internationalen Schweinefleischhandel verloren, wovon neben der USA vor allem Brasilien profitieren konnte.