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Schweinemarkt nach ASP-Fall

"China-Sperre ist bitter, aber kein Grund zur Panik"

Importstopp, Schlachtstau und Preisverfall: Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Eine Analyse von Heribert Breker (LWK NRW) bringt Sachlichkeit in die Diskussion um ASP.

Lesezeit: 3 Minuten

Was bedeutet der ASP-Fund in Brandenburg für die deutschen Exportmöglichkeiten? Diese Frage beschäftigt derzeit die gesamte Schweinebranche. Herbert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW erläutert die Faktenlage. „Wichtig ist zunächst, dass man zwischen EU-Binnenmarkt und Drittlandmarkt unterscheiden muss“ erklärt der Marktkenner gegenüber top agrar.

Im Falle des EU-Binnenmarktes gelte das sogenannte Regionalisierungsprinzip: Um den Fundort wird ein Kerngebiet (3 km), eine Gefährdungszone (15 km) und eine Pufferzone (30 km) gebildet, aus dem heraus Ausfuhren grundsätzlich nicht erlaubt sind. Die übrigen Produktionsgebiete bleiben unberührt. Das heißt, der Warenverkehr Deutschlands hat sich durch den Pestfall für Geschäfte innerhalb der EU nur für einen recht kleinen Bezirk in Brandenburg verändert.

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Das sei wichtig zu wissen, erklärt Breker. Denn knapp Zweidrittel der deutschen Schweinefleischausfuhren blieben in der EU. Im ersten Halbjahr 2020 seien es laut offizieller Statistik gut 860.000 t gewesen.

Drittlandgeschäft bricht weg

Anders sei die Lage im Falle der Drittlandausfuhren, erklärt Breker. Dort sind i.d.R. die nationalen Grenzen entscheidend. Deutschland wurde bereits für viele Exporte ausgeschlossen. China, Südkorea, Japan und Mexiko lassen Schweinefleischimporte aus Deutschland nicht mehr ins Land.

Deutschland hat im 1. Halbjahr 2020 rund 540.000 t Schweinefleisch aller Art in Drittländer ausgeführt. Das entspricht rund 15 % der Erzeugung. Davon gehen wiederum fast 70 % allein nach China. Südkorea ist mit knapp 10 % dabei. Der Rest verteilt sich auf viele kleinere Mengen.

China kauft nun woanders

Vor allem der Importstopp Chinas schmerzt, weil sich die Ausfuhren ins Reich der Mitte zuletzt sehr dynamisch entwickelten. Die deutschen Lieferungen lagen im 1. Halbjahr 2020 mit rund 380.000 t, knapp 60 % über dem Vorjahreszeitraum.

Andere Länder werden nun in die Lücke springen. Spanien hat mit 455.000 t eine Steigerung der Exporte nach China von rund 140 % erreicht. Die USA konnten ihre China-Exporte sogar auf 480.000 t vervierfachen.

Tschechien und Belgien als Vorbild

In den USA beobachtet man das Geschehen in Deutschland sehr genau. Die US-Schweinepreise haben bereits einen deutlichen Schub nach oben gemacht. Gleichzeitig stellen die Amerikaner fest, dass die deutschen gut vorbereitet sind. Man kennt auch die erfolgreiche Einkapselung des Seuchengeschehens in Tschechien und Belgien. Dabei war es gelungen, das Seuchengebiet einzugrenzen und den Infektionsherd innerhalb eines Jahres auszurotten.

Ob Drittländer von diesen Bekämpfungsmethoden überzeugt werden können, ist noch offen. Jedenfalls wird von politischer Seite daran gearbeitet, das Vorgehen transparent zu machen und Vertrauen aufzubauen.

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