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Chinas Schweinemarkt erholt sich zügig

Die Schweinefleischproduktion in der Volksrepublik China steigt schneller als gedacht. Das US-Agrarministerium hebt seine Prognosen für das dortige Aufkommen und den Verbrauch an.

Lesezeit: 5 Minuten

Der chinesische Schweinfleischmarkt erholt sich schneller als bislang angenommen. Das spiegelt sich auch in den aktuellen Einschätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) für den globalen Schweinemarkt 2021 wider.

Während die Washingtoner Fachleute für die meisten in ihrer Analyse berücksichtigten Ländern nur kleinere Änderungen gegenüber der Oktober-Prognose vornahmen, hat die schnelle Aufwärtsentwicklung an Chinas Schweinemarkt sie zu größeren Korrekturen veranlasst. Gingen die US-Analysten im Oktober 2020 noch davon aus, dass die Schweinefleischerzeugung in der Volksrepublik in diesem Jahr um rund 3,5 Mio t oder gut 9 % steigen dürfte, wird nun ein Zuwachs von 5,5 Mio t beziehungsweise fast 15 % auf 43,5 Mio t vorhergesagt.

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Die Erholung von den Einbußen der Afrikanische Schweinepest (ASP) gehe schneller als gedacht, und die hohen Schlachtschweinepreise seien ein Anreiz für die Produzenten, mehr Tiere einzustallen, erläuterten die Experten des Ministeriums. Ebenfalls deutlich nach oben revidiert wurde die Prognose zum Schweinefleischverbrauch in China, der 2020 wegen der ASP und den Corona-Folgen auf den tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren gesunken ist. Der jetzigen Vorhersage zufolge soll der heimische Konsum gegenüber 2020 um 4,95 Mio t oder 11,5 % auf etwa 48,0 Mio t zunehmen.

Sowohl Produktion als auch Verbrauch würden demnach aber noch immer deutlich unter dem Niveau von vor dem Ausbruch der ASP bleiben. Das USDA rechnet aktuell damit, dass Chinas Schweinefleischimporte 2021 im Vergleich zum vorherigen Rekordjahr abnehmen werden, und zwar um 530 000 t oder etwa 10 %. Allerdings haben die US-Analysten gegenüber dem Oktober-Bericht ihre Prognose für die absolute Einfuhrmenge um 120 000 t auf 4,62 Mio t angehoben. Grund dafür ist die für 2021 stärker eingeschätzte Erholung des Verbrauchs bei weniger Corona-Problemen. Im Vergleich zu früheren Jahren wäre diese Importmenge noch überdurchschnittlich hoch.

Mehr Schweine in China

Unterdessen hat das nationale Statistikbüro in China am vergangenen Montag (18.1.) Zahlen vorgelegt, nach denen die Schweinefleischerzeugung 2020 mit 41,13 Mio t um 3,3 % geringer als im Vorjahr ausgefallen ist (Markt + Meinung 7). Damit läge die Produktion noch höher als vom USDA für dieses Jahr geschätzt; doch können hierfür auch Unterschiede in der statistischen Erfassung verantwortlich sein. Den Aussagen der Pekinger Statistiker zufolge ist nach Überwindung der größten ASP-Probleme ein deutlicher Aufwärtstrend in der heimischen Schweineproduktion festzustellen.

So hätten die Schweinebestände binnen Jahresfrist um rund ein Drittel zugenommen, und die Fleischproduktion habe im vierten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut ein Fünftel zugelegt. Die vom USDA aufgrund der Entwicklung in China vorgenommenen Korrekturen haben aufgrund des großen Gewichtes der Volksrepublik auch Auswirkungen auf die Vorhersage für die globale Gesamtproduktion. So rechnen die Amerikaner jetzt für 2021 gegenüber dem Vorjahr mit einem Anstieg der weltweiten Schweinefleischerzeugung in den von ihnen betrachteten Ländern um 6,1 % auf insgesamt 103,8 Mio t.

Ähnlich stark soll sich nach vorheriger Abschwächung der globale Konsum erholen, und zwar um 6,0 %. Die US-Experten erwarten für das laufende Kalenderjahr eine gewisse Normalisierung des Schweinemarktes, da sich die Volkswirtschaften von dem Corona-Schock erholen und Lieferketten sowie der Außer-Haus-Verbrauch wieder reibungsloser funktionieren dürften. Für den internationalen Schweinefleischhandel wird nach dem Rekordvolumen 2020 jedoch mit einer Abschwächung zwischen 2 % und 3 % gerechnet, was größtenteils auf die voraussichtlich geringere Einfuhrmenge Chinas zurückzuführen ist.

ASP trifft Philippinen hart

Während das USDA seine Prognose für die Schweineproduktion in China nach oben korrigiert hat, wurde sie für die Philippinen spürbar gesenkt. Durch die weitere Ausbreitung der ASP dürfte die dortige Schweinefleischerzeugung 2021 um 20 % geringer ausfallen als noch im Oktober angenommen. Mit aktuell vorhergesagten 1,08 Mio t würde das Vorjahresergebnis um 3,6 % unterschritten, wobei es 2020 wegen der Tierseuche bereits einen Produktionseinbruch von 30 % gegeben hat. Im vergangenen Jahr stand dem USDA zufolge auf den Philippinen einem Produktionsrückgang von 470 000 t sogar ein um 542 000 t geringerer Verbrauch gegenüber, weil auch der Schweinefleischimport zurückgefahren wurde. Dieser soll 2021 aber wieder um 50 000 t oder rund ein Drittel auf 200 000 t zunehmen. Für Mexiko wird hingegen der Importbedarf schwächer als noch im Oktober eingeschätzt, da die Abwertung des Pesos und eine verhaltene Wirtschaftsentwicklung die Einfuhren bremsen dürften. Im Vorjahresvergleich wird für Mexiko jetzt nur noch mit einem kleinen Importplus von 2 % auf 930 000 t Schweinefleisch gerechnet, was auch die dortigen Absatzaussichten für die USA als Hauptlieferanten begrenzt.

Brasilien der Gewinner

Für das eigene Land erwartet das USDA eine deutliche Abschwächung des langjährigen Wachstumstrends bei der Schweinefleischerzeugung; sie soll gegenüber 2020 nur noch um 1,0 % auf 12,96 Mio t zulegen. Die Viehzählungsergebnisse von Dezember mit einem Rückgang der Sauenbestände von 3,0 % binnen Jahresfrist deuten ebenfalls auf ein Ende der des zuvor dynamischen Wachstums der Schweineproduktion hin. Der wahrscheinlich geringere Importbedarf Chinas dürfte auch die US-Exporteure treffen, doch fällt der vom Ministerium prognostizierte Ausfuhrrückgang mit 1,9 % vergleichsweise moderat aus.

Für die Europäische Union soll es mit den Exporten hingegen deutlicher nach unten gehen. Das USDA schätzt den Drittlandsabsatz der Gemeinschaft einschließlich des Vereinigten Königreiches für 2021 auf 4,10 Mio t ohne Nebenerzeugnisse; das wären 250 000 t oder 5,7 % weniger als im Rekordjahr 2020. Dazu trägt neben dem Verlust vieler Drittlandsmärkte für Deutschland auch bei, dass die Schweinefleischerzeugung in den Mitgliedstaaten mit gut 24 Mio t unverändert bleiben soll, jedoch voraussichtlich rund 300 000 t mehr Schweinefleisch für den wieder anziehenden heimischen Verbrauch benötigt werden. Ein Gewinner auf dem globalen Schweinefleischmarkt dürfte im neuen Jahr den Washingtoner Analysten zufolge Brasilien sein. Die Produktion wird dort laut der aktuellen USDA-Prognose um 3,0 % auf die Rekordhöhe von 4,25 Mio t steigen, während der Inlandsabsatz an Schweinefleisch um 2,6 % und die Ausfuhren um 4,4 % zunehmen sollen. AgE

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