Die EU-Komission hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) aufgefordert, ihre Empfehlung zum Colistin-Einsatz bei Tieren zu überprüfen. Colistin wird seit langem zur Behandlung von Durchfallerkrankungen bei Tieren eingesetzt. Inzwischen zählt es aber auch in der Humanmedizin zur Gruppe der wichtigen Antibiotika.
Die EU-Komission hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA)aufgefordert, ihre Empfehlung zum Colistin-Einsatz in der Tierhaltung zu überprüfen. Bei Tieren wird Colistin wird erfolgreich zur oralen Behandlung von Coli-Infekionen des Darms eingesetzt. Inzwischen zählt es aber auch in der Humanmedizin zur Gruppe der wichtigen Antibiotika. Denn die Carbapeneme, die beim Menschen bislang zur Behandlung multresistenter Darminfektionen eingesetzt werden, wirken kaum noch. Deshalb greift man wieder auf Colistin zurück, obwohl dieses Antibiotikum die Nieren schädigen kann.
Die EMA hatte bereits 2013 eine Empfehlung zum Einsatz von Colistin in der Tierhaltung gegeben. Sie sprach sich damals dafür aus, den Einsatz beizubehalten. Allerdings sollten ausschließlich infizierte Tiere damit behandelt werden oder solche, die mit ihnen in Kontakt kommen. Colistin solle möglichst nicht metaphylaktisch verabreicht werden. Da die Colis Toxinbildner sind, ist jedoch nur ein methaphylaktischer Einsatz sinnvoll. In der Humanmedizin dagegen erfolgt der Einsatz per Infusion gegen systemisch angesiedelte Erreger wie Acinetobacter baumanii. Hier macht es durchaus Sinn, erst dann zu behandeln, wenn Probleme auftreten.
Aufgrund der großen Bedeutung von Colistin als Reserveantibiotikum in der Humanmedizin und angesichts der jüngsten Entdeckungen zur leichten Übertragbarkeit der Resistenzeigenschaften wid die EMA nun ihre Empfehlungen zum Colisitin aus dem Jahre 2013 überarbeiten. Die aktualisierte Empfehlung soll innerhalb der nächsten sechs Monate vorliegen.
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Die EU-Komission hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA)aufgefordert, ihre Empfehlung zum Colistin-Einsatz in der Tierhaltung zu überprüfen. Bei Tieren wird Colistin wird erfolgreich zur oralen Behandlung von Coli-Infekionen des Darms eingesetzt. Inzwischen zählt es aber auch in der Humanmedizin zur Gruppe der wichtigen Antibiotika. Denn die Carbapeneme, die beim Menschen bislang zur Behandlung multresistenter Darminfektionen eingesetzt werden, wirken kaum noch. Deshalb greift man wieder auf Colistin zurück, obwohl dieses Antibiotikum die Nieren schädigen kann.
Die EMA hatte bereits 2013 eine Empfehlung zum Einsatz von Colistin in der Tierhaltung gegeben. Sie sprach sich damals dafür aus, den Einsatz beizubehalten. Allerdings sollten ausschließlich infizierte Tiere damit behandelt werden oder solche, die mit ihnen in Kontakt kommen. Colistin solle möglichst nicht metaphylaktisch verabreicht werden. Da die Colis Toxinbildner sind, ist jedoch nur ein methaphylaktischer Einsatz sinnvoll. In der Humanmedizin dagegen erfolgt der Einsatz per Infusion gegen systemisch angesiedelte Erreger wie Acinetobacter baumanii. Hier macht es durchaus Sinn, erst dann zu behandeln, wenn Probleme auftreten.
Aufgrund der großen Bedeutung von Colistin als Reserveantibiotikum in der Humanmedizin und angesichts der jüngsten Entdeckungen zur leichten Übertragbarkeit der Resistenzeigenschaften wid die EMA nun ihre Empfehlungen zum Colisitin aus dem Jahre 2013 überarbeiten. Die aktualisierte Empfehlung soll innerhalb der nächsten sechs Monate vorliegen.