Die Corona-Pandemie konfrontiert die Schweinehalter in Kanada mit einer beispiellosen Krise. Die Erzeuger rechnen im Jahr 2020 mit Verlusten von 30 bis 50 US $ pro verkauftem Schwein. Das berichtet das Informationsportal euromeatnews.com. Auf alle kanadischen Schweinehalter gerechnet ergeben sich demnach Kosten in Höhe von rund 483 Mio. US $ (umgerechnet rund 442 Mio. €). Die Corona-Pandemie habe den Schweinefleischsektor in Kanada durch unterbrochene Lieferketten und sinkende Preise in den freien Fall getrieben.
Sofortzahlungen in Höhe von 20 US $ pro Tier gefordert
Rick Bergmann, Vorsitzender des Canadian Pork Council (CPC) und Produzent aus Manitoba, forderte von der Regierung Sofortzahlungen in Höhe von 20 US $ pro Schwein auf, damit die Farmer weiterhin Schweine füttern, Rechnungen bezahlen und Lebensmittel produzieren können. Ohne eine Unterstützung müssten Familienbetriebe aufgeben und man müsse mit Unterbrechungen in der Lebensmittelkette und einer zunehmenden Ernährungsunsicherheit rechnen, fügte Rick Bergmann hinzu. Das CPC arbeite derzeit der Regierungs zusammen, um die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen und rasches Handeln einzufordern. Laut der kanadischen Regierung habe die Ernährungssicherheit zwar Priorität, bislang sei den Lebenmittelherstellern in Kanada jedoch nur wenig Unterstützung angeboten worden. Wenn die Regierung nicht mit einer Unterstützung der Landwirte voranschreite, riskierten die Kanadier eine Nahrungsmittelknappheit. Schweinefleischproduzenten könnten es sich einfach nicht leisten, unter diesen Bedingungen weiterhin Tiere zu halten, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des CPC, René Roy.