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Schweinefleischproduktion

Corona stoppt Boom der US-Schweinefleischerzeugung

Nach einem starken ersten Quartal schätzt das US-Landwirtschaftsministerium, dass das Schwienefleischaufkommen im zweiten Jahresviertel um 9 % unter dem Niveau der Vorjahresperiode liegen wird.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Corona-Pandemie in den USA wird die dortige Fleischbranche in diesem Jahr hart treffen. Infektionen von Schlachthofmitarbeitern, geschlossene Werke, verzögerte Produktionsabläufe sowie ein Kaufkraftverlust durch steigende Arbeitslosenzahlen dürften das langjährige Wachstum der Fleischerzeugung vorerst beenden. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in seiner jüngsten Prognose davon aus, dass die inländische Fleischproduktion gegenüber 2019 um rund 770.000 t bzw. 1,6 % auf 46,98 Mio. t sinken wird. Das wäre der erste Rückgang seit vielen Jahren. Zu Jahresbeginn war noch ein Wachstum von 2,8 % auf 49,06 Mio. t erwartet worden.

Großer Schlachtschweineüberhang

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Mehrere große Schweineschlachtstätten in den USA mussten wegen Corona-Infektionen der Mitarbeiter schließen und bei Wiedereröffnung aufgrund von Abstandsregeln und anderer Infektionsschutzmaßnahmen mit geringeren Kapazitäten arbeiten. Kalkulationen des USDA zufolge erreichte die Kapazitätsauslastung Ende April mit 58,5 % ihren Tiefpunkt und stieg danach wieder an. Mitte Mai lag sie aber immer noch unter der Marke von 75 %. Dies hat dazu geführt, dass sich viele Schweine aufstauten, die nicht geschlachtet werden konnten. Dem Nationalen Verband der Schweinehalter (NPPC) zufolge mussten bereits Tiere eingeschläfert werden. Der Verband warnte davor, dass möglicherweise Millionen Tiere gekeult werden müssten, wenn sich die Situation nicht schnell bessere. Wegen der Produktionsausfälle wird nach Auffassung des USDA der Boom der US-Schweinefleischerzeugung in diesem Jahr unterbrochen. Das Schweinefleischaufkommen dürfte nach einem starken ersten Quartal im zweiten Jahresviertel um 9 % unter dem Niveau der Vorjahresperiode liegen. Für das Gesamtjahr erwarten die Ministeriumsexperten gegenüber 2019 einen Rückgang der US-Schweinefleischproduktion um 0,7 % auf 12,45 Mio t. Die Exportprognose wurde jedoch mit einem Zuwachs von 13 % auf 3,24 Mio t wegen guter Absatzmöglichkeiten in China aufrechterhalten.

Kritik an Chinaexport

Die starken Ausfuhren von US-Schweinefleisch nach China sind indes in die Kritik geraten. Sie haben sich bei der frischen und gefrorenen Ware im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 216.000 t versechsfacht. Bei einer coronabedingt geringeren Produktion sei die Ware aufgrund höherer Exporte in den heimischen Geschäften knapp und teurer geworden, lautet der Vorwurf. Smithfield hat deshalb kürzlich angekündigt, sein Werk in Virginia umzurüsten und vermehrt frisches Schweinefleisch, Speck und Schinken für den heimischen Markt anzubieten. Seit dem Frühjahr 2019 wurden dort die Schlachtkörper in drei Teile geteilt und vor allem nach China zur weiteren Zerlegung geschickt. JBS kündigte an, zu Gunsten des Inlandsmarktes weniger Schweinefleisch zu exportieren. Einer Analyse der CoBank zufolge dürfte durch die Produktionsausfälle das Angebot an Rind- und Schweinefleisch im Frühsommer in den US-Läden um bis zu 30 % geringer als im Vorjahr ausfallen, während bei den Verbraucherpreisen ein Anstieg von 20 % zu erwarten sei. Ganz anders sieht das bei den Erzeugerpreisen für Schlachtschweine aus. Diese sind wegen des Überangebots am Lebendmarkt kräftig abgesackt und werden laut USDA-Schätzung im Jahresmittel 2020 nur bei 0,88 €/kg LG liegen. Das wären rund 10 % weniger als im bereits schwachen Vorjahr.

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