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Schlachthofschliessung

Corona: Tönnies-Schlachthof Weidemark in Sögel darf doch schlachten

Die Schließung des Tönnies-Schlachthofs Sögel scheint vom Tisch. Am Montag sollen rund 5.000 Schweine geschlachtet werden, so Bernd Terhalle von der EG für Qualitätsvieh Hümmling.

Lesezeit: 3 Minuten

Erster Hoffnungsschimmer am Schweinemarkt: Der Schlachthof Weidemark in Sögel schlachtet am Montag wieder. Das erfuhr das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Sonntagmittag von Bernd Terhalle, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Hümmling.

Am Mittwoch, den 7. Oktober, hatte der Landkreis wegen steigender Corona-Infektionen innerhalb der Belegschaft beschlossen, die Schlachtung am Freitag und die Zerlegung am Samstag zu stoppen. Die Schließung sollte für einen Zeitraum von mindestens 21 Tagen gelten.

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Widerspruch gegen Schliessungsverfügung

Tönnies legte sofort Widerspruch gegen die Verfügung ein. Parallel reichte das Unternehmen ein verbessertes Hygienekonzept beim Kreis Emsland ein. Zahlreiche Landwirte protestierten vorm Kreishaus in Meppen. Auf politischer Ebene sprachen sich im veredlungsintensiven Emsland viele für den Weiterbetrieb aus, so auch der Bürgermeister der Samtgemeinde Sögel.

Start am Montag mit 5.000 Schlachtungen

Die vielfältigen Aktionen für den Weiterbetrieb des Schlachthofs scheinen Erfolg zu zeigen. Bernd Terhalle bestätigte gegenüber dem Wochenblatt, dass Weidemark die Schlachtung am Montag mit rund 5.000 Tieren wieder aufnehmen werde. Der Erzeugergemeinschaft Hümmling seien zwei LKW-Züge Schlachtschweine zugesagt worden, so der Geschäftsführer.

Der Landkreis Emsland erklärte in einer Pressemeldung, dass maximal 200 Weidemark-Mitarbeiter für die Schlachtung unter „Arbeitsquarantäne“ gestellt werden sollen - vorerst bis zum 31. Oktober. Sie dürfen sich nur noch zwischen ihrem Wohnsitz und dem Schlachthof Weidemark bewegen. Im "Normalbetrieb" arbeiten dort 600 Mitarbeiter.

Das neue Hygienekonzept sieht folgende Punkte vor: Neben den täglichen Reihenuntersuchungen wird vor der Arbeitsaufnahme bei jeder Kraft ein Corona-Schnelltest durchgeführt. Als weiteren Baustein hat die Konzernspitze den sofortigen Einbau von Hepa-Spezialfiltern in sämtlichen gekühlten Bereichen realisiert. Auf dem Werksgelände müssen alle Mitarbeiter FFP-2 Masken tragen. Außerdem wurden zusätzliche Sozialräume geschaffen.

Landrat Marc-André Burgdorf bestätigte: „Das uns vorgelegte Konzept zur Wiederöffnung des Betriebes ist aus infektiologischer Sicht tragfähig. Insofern kann die Arbeit unter den veränderten Rahmenbedingungen wieder anlaufen, wenn auch in eingeschränktem Maße." Allerdings wird die Zerlegung, wo die Infektion lokalisiert worden war, am Montag komplett ausgesetzt.

Infektionszahlen bei Weidemark sinken

Tönnies hatte gegen die Verfügung Widerspruch eingelegt, da die Schließung unverhältnismäßig sei. Denn die Infektionszahlen sinken seit Dienstag wieder und waren zuletzt im einstelligen Bereich, versicherte Tönnies-Pressesprecher Andre Vielstädte. Weidemark testet jeden Mitarbeiter täglich per PCR-Test. Deutschlandweit erstmalig wird zusätzlich ein Antigen-Schnelltest eingesetzt. Im Betrieb besteht eine absolute Maskenpflicht mit FFP-2 Masken. Außerdem wurden zusätzliche Sozialräume geschaffen.

Der Landkreis Emsland hatte noch am Freitag in einer Pressemeldung angedeutet, dass eine zeitnahe Wiederaufnahme der Schlachtungen möglich sei. Unternehmen und Landkreis führten „gute und konstruktive Gespräche, in denen wir gemeinsam eine Lösung suchen“, bekräftigte Landrat Burgdorf. Voraussetzung sei, dass das Infektionsgeschehen im Betrieb unter Kontrolle ist und die Bedingungen des Gesundheitsamts erfüllt sind.

Auflösung des Schweinestaus nicht in Sicht

Für Terhalle ist die Wiederaufnahme ein Hoffnungsschimmer, aber nicht die Lösung des Schweinestaus in den Ställen. Denn auch andere Schlachthöfe arbeiten aufgrund der Corona-Hygieneauflagen mit eingeschränkter Schlachtzahl. Vion in Emstek ist wegen eines Corona-Ausbruchs im Einschichtbetrieb. Die Samstagsschicht ist ausgefallen. Die Schlachtleistung liegt derzeit lediglich bei 50 %.

Die Erzeugergemeinschaft schiebt derzeit rund 8.000 Schlachtschweine vor sich her – und jeden Tag mit verminderter Schlachtleistung werden es mehr.

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