Damit die Afrikanische Schweinepest - sollte sie in Deutschland ausbrechen - nicht von Wildschweinen nach Dänemark eingeschleppt wird, prüft das skandinavische Land gerade den Bau eines 70 km langen Zauns entlang der Grenze.
Laut dem dänischen Umwelt- und Lebensmittelministerium soll das Parlament im April darüber diskutieren. Mit einem Baustart des eineinhalb Meter hohen Hindernisses sei dann aber nicht vor Herbst zu rechnen. Vorbild ist offenbar Tschechien, das im vergangenen Jahr einen kilometerlangen Elektrozaun entlang eines Ansteckungsgebiets errichtet hatte, berichtet Spiegel Online.
Für Unverständnis sorgt der dänische Vorstoß indes bei Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Er habe erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit eines Zauns zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein, da sich das Virus vor allem über Menschen ausbreite, wie etwa Tiertransporte, Jagdreisen oder infizierte Lebensmittel. Es würde so auch weiterhin in die dänische Wildschweinpopulation gelangen können.
Das habe im Übrigen auch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) klargestellt. Ein Wildschwein-Zaun als Vorsichtsmaßnahme bringe nichts. Anders sehe es aus, wenn ein betroffenes Gebiet eingezäunt werde, um die Wildschweine am Verlassen des Gebiets zu hindern, sagte eine FLI-Sprecherin. In Tschechien habe man damit gute Erfahrungen gemacht.
Habeck wirbt dagegen für eine stärkere Bejagung. Auch habe das Land neuerdings Zäune im Lager, um im Falle eines Ausbruchs einzelne Gebiete einzuzäunen, in denen der Wildschweinbestand getilgt werden müsse. Prophylaktisch werde man das jedoch nicht tun.