Erstmals seit Anfang 2020 ist bei der vierteljährlichen Erhebung in Dänemark der Schweinebestand gegenüber der Vorjahreszählung nicht mehr signifikant gewachsen. Wie der dänische Dachverband der Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) berichtete, wurden am Stichtag 1. Juli 2021 insgesamt 13,17 Mio. Schweine in dem nördlichen Nachbarland gehalten; das waren lediglich 8.000 Tiere oder 0,1 % mehr als 12 Monate zuvor.
Das bedeutet nach Einschätzung von Marktanalysten jedoch nicht zwingend, dass der Trend zur Aufstockung der Herden vorüber ist. Deren Umfang war im diesem Sommer so hoch, wie seit 14 Jahren nicht mehr. Anzeichen für eine weitere Expansion der dänischen Schweineproduktion gibt die Entwicklung des Sauenbestandes. Dieser ist gegenüber Juli 2020 um 25.000 Stück oder 2,0 % auf fast 1,28 Mio. Tiere gestiegen. Dabei legte die Zahl der Jungsauen mit 4,4 % auf 423.000 Stück überdurchschnittlich zu. Dies deutet darauf hin, dass die Weichen für eine zukünftig höhere Ferkelerzeugung gestellt worden sind.
Niedrige Erzeugerpreise und hohe Futterkosten drücken Stimmung
Allerdings dürfte auch den dänischen Schweinehaltern der jüngste Preiscrash Sorgen machen, sollten die niedrigen Erzeugerpreise bei hohen Futterkosten längere Zeit anhalten. Dass der Schweinebestand insgesamt in Dänemark binnen Jahresfrist kaum noch zugenommen hat, lag dem Dachverband zufolge an der Entwicklung bei den Mastschweinen ab 50 kg. Deren Zahl war, laut der Stichprobenerhebung in rund 1.750 Betrieben, binnen Jahresfrist um 62.000 Tiere oder 2,0 % auf 3,04 Mio. Stück rückläufig.
Allerdings hatten sich im Vorjahr durch die coronabedingten Schlachthofschließungen oft die Schweine im Stall gestaut, weshalb der L&F von einem leicht verzerrten Ergebnis spricht. Ohne die Gruppe der Mastschweine wäre der Bestand um 0,7 % im Vorjahresvergleich gestiegen. Die Zahl an Ferkeln und Läufern hat sich im Vergleich zu Juli 2020 um 0,5 % auf 8,84 Mio. Tiere erhöht.