Das dänische Parlament hat mit breiter Mehrheit Änderungen im Tierschutzgesetz zugestimmt, mit denen die Sauenhaltung in Zukunft deutlich tiergerechter erfolgen soll. Wie das Kopenhagener Landwirtschaftsministerium vergangene Woche mitteilte, müssen sich Sauen in dem skandinavischen Land ab 2015 mindestens zu 80 % ihrer Lebenszeit frei bewegen können, dürfen dann also nicht durch die zeitweise üblichen Kastenstände fixiert werden.
Bisher galt die Freilaufverpflichtung lediglich für die Hälfte der Zeit. Die Regelung betrifft nach Angaben des Agrarressorts vorerst nur Neubauten, sie soll aber bis 2035 schrittweise auf bestehende Haltungssysteme ausgedehnt werden.
Dänemarks Landwirtschaftsminister Dan Jørgensen zeigte sich zufrieden mit dem erreichten Ergebnis und verwies insbesondere auf die langen Übergangsfristen für Bestandsbauten. Bei der Neuregelung des Tierschutzes in Sauenställen habe man insbesondere auch die ökonomische Tragfähigkeit der Tierhalter im Auge gehabt. Die Neugestaltung und Erweiterung der Ställe koste Geld und könne nicht innerhalb kurzer Fristen bewältigt werden.
Neben der baulichen Neuregelung in der Schweinehaltung hat das Ministerium nach eigenen Angaben auch neue Mittel für Entwicklungsprojekte im Tierschutz bereitgestellt. Die Bekämpfung von Schwanzbeißen sowie ein Schnelltest gegen Ebergeruch stehen im Fokus der Projekte.