Seit einem Jahr steht nun der 70 km lange Wildschweinzaun an der deutsch-dänischen Grenze. Er soll das Einwandern von ASP-infizierten Tieren nach Dänemark verhindern. Von deutscher Seite gab es damals viel Verärgerung über die Maßnahme des Nachbarlandes. Vor allem Jäger und Naturschützer prangerten wiederholt Tierschutzprobleme an, wenn sich Wildtiere in dem Zaun verhaken und Gliedmaßen an der 1,5 m hohen Barriere brechen – wir berichteten.
Nach NDR-Informationen ist die dänische Naturbehörde Naturstrylsen dagegen zufrieden. Die Zahl der freilebenden Wildschweine habe sich demnach von rund 150 Tieren Anfang 2018 auf acht reduziert. Deutsche Jäger kontern, dass es schon zuvor keinen Beweis dafür gegeben habe, dass Wildschweine nach Dänemark wanderten - und es gebe jetzt keinen Beleg dafür, dass sie es nicht tun. Allerdings seien im nordfriesischen Grenzland mehrfach Rehe und Hirsche bei dem Versuch, über den Zaun zu springen, hängengeblieben und verendet. Insgesamt spricht der von mehr als sechs Tieren.
Das sieht auch der Naturschutzbeauftragte des Kreises Schleswig-Flensburg, Gerd Kämmer, so. Gegenüber dem NDR sprach er von einer nicht unerheblichen Dunkelziffer und von Tieren, die sich beim Überwinden des Zauns schwer verletzen. Sie würden sich dann teilweise kilometerweit weiter schleppen und dann teilweise erst nach Tagen oder Wochen verenden.