top agrar sprach mit Dr. Barbara Sturm von der Uni Kassel über ihr Projekt PigSys. Dieses will die Haltungssysteme für Schweine als Ganzes verbessern, u.a. durch neue Mess- und Regelungstechnik.
Sie sind Projektkoordinatorin beim PigSys-Projekt. Was steckt dahinter?
Sturm: Ein Ziel des EU-Projektes ist es, Haltungssysteme für Schweine durch einen systemischen Ansatz zu verbessern. Bislang werden bei Optimierungen immer nur Einzelaspekte berücksichtigt. Es bringt aber wenig, wenn wir z.B. moderne Heizungen einbauen, die Gebäudedämmung aber nicht erneuern. Am Ende wird so unnötig Energie verschenkt und es werden Kosten produziert. Wir suchen gezielt nach Lösungen, bei denen Regelsysteme Informationen untereinander austauschen. Das können z.B. die Fütterung und die Lüftungsanlage sein.
Gibt es weitere Ideen?
Sturm: Ein Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Neuentwicklung einer Mess- und Regelungstechnik zur tierwohl-basierten Klimasteuerung. Die Tiere sollen uns durch ihr Verhalten mitteilen, ob z.B. das Stallklima passt.
Wie funktioniert das?
Sturm: In zwei Praxisbetrieben haben wir Sensoren zur Messung der Ammoniak- und Kohlendioxidgehalte, der Luftgeschwindigkeit, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit eingebaut. Netzwerkkameras beobachten das Aktivitätsverhalten der Tiere rund um die Uhr. Erkennen die Kameras, dass die Schweine z.B. in Haufenlage liegen, sorgt die Technik dafür, dass die Heizung automatisch hochgefahren wird.
Wo sehen Sie die Vorteile?
Sturm: Durch die automatische Echtzeitbewertung des Liege- oder Bewegungsverhaltens kann z.B. die Lüftungstechnik viel zeitnaher auf die Bedürfnisse der Schweine reagieren. Der Landwirt kann das nicht, da er in der Regel nur morgens und abends in den Stall geht. Gerade im Hinblick auf die künftige Haltung von Schweinen mit intaktem Ringelschwanz erhoffe ich mir große Fortschritte, weil wir die Haltungsbedingungen weiter optimieren können.
Weitere Infos gibt es hier:
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Sie sind Projektkoordinatorin beim PigSys-Projekt. Was steckt dahinter?
Sturm: Ein Ziel des EU-Projektes ist es, Haltungssysteme für Schweine durch einen systemischen Ansatz zu verbessern. Bislang werden bei Optimierungen immer nur Einzelaspekte berücksichtigt. Es bringt aber wenig, wenn wir z.B. moderne Heizungen einbauen, die Gebäudedämmung aber nicht erneuern. Am Ende wird so unnötig Energie verschenkt und es werden Kosten produziert. Wir suchen gezielt nach Lösungen, bei denen Regelsysteme Informationen untereinander austauschen. Das können z.B. die Fütterung und die Lüftungsanlage sein.
Gibt es weitere Ideen?
Sturm: Ein Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Neuentwicklung einer Mess- und Regelungstechnik zur tierwohl-basierten Klimasteuerung. Die Tiere sollen uns durch ihr Verhalten mitteilen, ob z.B. das Stallklima passt.
Wie funktioniert das?
Sturm: In zwei Praxisbetrieben haben wir Sensoren zur Messung der Ammoniak- und Kohlendioxidgehalte, der Luftgeschwindigkeit, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit eingebaut. Netzwerkkameras beobachten das Aktivitätsverhalten der Tiere rund um die Uhr. Erkennen die Kameras, dass die Schweine z.B. in Haufenlage liegen, sorgt die Technik dafür, dass die Heizung automatisch hochgefahren wird.
Wo sehen Sie die Vorteile?
Sturm: Durch die automatische Echtzeitbewertung des Liege- oder Bewegungsverhaltens kann z.B. die Lüftungstechnik viel zeitnaher auf die Bedürfnisse der Schweine reagieren. Der Landwirt kann das nicht, da er in der Regel nur morgens und abends in den Stall geht. Gerade im Hinblick auf die künftige Haltung von Schweinen mit intaktem Ringelschwanz erhoffe ich mir große Fortschritte, weil wir die Haltungsbedingungen weiter optimieren können.