Die Agrar- und Ernährungsbranche befindet sich weiterhin in der Dauerkritik der Öffentlichkeit, wie eine aktuelle Auswertung der auf Issue-, Risiko- und Krisenmanagement spezialisierten Beratung AFC Risk & Crisis Consult zeigt. In ihrer Analyse „AFC-Issue-Monitor Report 2022 – Kritische Themen und Trends in der Agrar- und Ernährungsbranche“ wurden insgesamt 1.191 kritische Veröffentlichungen des Jahres 2021 erfasst. Von kritischer Berichterstattung betroffen war im vergangenen Jahr jede der Teilbranchen der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die Fleischbranche war mit 643 Meldungen, die am häufigsten adressierte Branche.
Unter Schlagzeilen wie „Massentierhaltung beschleunigt Pandemien“, „Der grausame Alltag der Kühe und Kälber“ und „Eier - das Leid der Hühner und Hennen in der Eierindustrie“ wurde im Durchschnitt drei Mal am Tag über die Branche berichtet. Missstände in der Tierhaltung, soziale und Umweltauswirkungen der Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft sowie die Kennzeichnung von Lebensmitteln seien somit von besonderem öffentlichem Interesse, wie die Gesellschaft in einer Pressemitteilung schreibt.
Tierhaltung als häufigstes Thema
Die Auswertung zeigt, dass Meldungen zum Thema Tierhaltung mit 32 % 2021 am häufigsten Teil der Berichterstattung waren. Darauf folgten Meldungen rund um die Themen Umweltauswirkungen der Landwirtschaft, Lebensmittelkennzeichnung, Politische Diskussionen sowie Rückstände und Kontaminationen. Allein auf diese fünf Themen entfielen über die Hälfte (657) der erfassten Meldungen.
Auffällig ist, dass die Anzahl an Meldungen zu den Themen „Umweltauswirkungen der Landwirtschaft“ und „Politische Diskussionen“ im vergangenen Jahr vermehrt im Fokus standen. Im Vordergrund standen bei Ersterem vor allem Debatten um Entwaldung für Futtermittel, der Fleischkonsum in der EU sowie der CO2-Ausstoß der Landwirtschaft. Politisch diskutiert wurde vor allem die Entwicklung rund um das Lieferkettengesetz.