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Der China-Export boomt – aber wie lange noch?

Der Export von Schweinefleisch nach China floriert. Aktuell geht fast die Hälfte des Schweinefleisches, das die EU ausführt, ins Reich der Mitte. Von Januar bis Mai 2016 konnten die Europäer dort mehr als doppelt so viel Schweinefleisch absetzten wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Doch wie lange hält der Boom an?

Lesezeit: 2 Minuten

Der Export von Schweinefleisch nach China floriert. Aktuell geht fast die Hälfte des Schweinefleisches, das die EU ausführt, ins Reich der Mitte. Von Januar bis Mai 2016 konnten die Europäer dort knapp 770.000 t Schweinefleisch absetzten. Das ist mehr als doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, berichtet Marktexperte Dr. Albert Hortmann-Scholtenvon der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com). 

 

Ursache dieses Booms sei, so der Autor, dass in China derzeit viele Kleinproduzenten die Schweinehaltung an den Nagel hängen. Die Erzeugerstufe befinde sich in einem gravierenden Umbruch. Auslöser seien steigende Futtermittel- und Lohnkosten, aber auch immer wieder auftretende Krankheits- und Seuchenzüge. Das Agrarministerium in Peking gehe davon aus, dass die chinesischen Sauenherden in den vergangenen drei Jahren um 11,7 Mio. Tiere bzw. fast ein Viertelgeschrumpft seien. Das entspreche annähernd dem Zuchtsauenbestand aller EU-Staaten zusammen (11,4 Mio. Tiere).



Während der Schweinebestand schrumpfe, steige gleichzeitig der Fleischverzehr. Im Schnitt verzehre inzwischen jeder Bürger der Volksrepublik 36 kg Schweinefleisch pro Jahr. Deshalb müsse mehr Schweinefleisch importiert werden. In den letzten drei Jahren hätten sich die Einfuhren bereits verdreifacht. Und die niederländische Rabobank schätze, dass China die Schweinefleischimporte in diesem Jahr um weitere 30 % erhöhen müsse, um die steigende Nachfrage decken zu können.

 

Deutschland gehöre seit 2012 zu den Top-Lieferanten Chinas. Dabei setzten die Importeure auf die 5 x D-Herkunftssicherung. Das heißt, das Fleisch muss von Schweinen stammen, die in Deutschland geboren, aufgezogen, geschlachtet, zerlegt und verarbeitet wurden. Aktuell seien zwölf deutsche Fleischkonzerne für den Schweinefleisch-Export nach China zugelassen. Den in China erzielbaren Mehrerlös im Verglich zu Absatzmärkten innerhalb der EU schätzen Insider auf 12 bis 15 € je Schwein.

 

Seit Jahresbeginn seien die chinesischen Schweinepreise explodiert, so Dr. Hortmann-Scholten. Augenblicklich würden sie auf Großhandelsebene bei umgerechnet 3,60 €/kg SG liegen. Marktexperten gehen davon aus, dass die feste Marktentwicklung auch im 3. Quartal 2016 anhalten werde. Ob die guten Exportschancen langfristig Bestand haben, sei jedoch fraglich. Fest stehe, dass die chinesische Regierung großes Interesse daran habe, die Inlandproduktion zu stärken. Gleichzeitig rufe sie die Bevölkerung auf, den Schweinefleischkonsum einzuschränken. Bis 2030 sollen die Chinesen pro Kopf nur noch halb so viel Fleisch essen wie bisher.  

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